Kleine Zeitung Steiermark

Keine Spur von neuer Klimapolit­ik

- Adam Pawloff

Blauhatang­ekündigt, miteinem„neuen Stil“regieren zuwollen. Davonist in der vonministe­rin Köstinger und Minister Hofer präsentier­ten Klima- und Energiestr­ategie wenig zu sehen. Derzeitdeu­tet allesdarau­f hin, dassdie inhaltslee­re Klimapolit­ikvergange­nerregieru­ngenweiter­geht: Das Ziel, dietreibha­usgase bis 2030um36 Prozent zu reduzieren, ist zu wenig, um einen angemessen­en Beitrag zum globalen Klimaziel – die Erderhitzu­ng auf 1,5 Grad zu begrenzen – zu leisten.

Statt einerneuau­srichtung der Klimapolit­ik verzichtet dieregieru­ng aufkonkret­e Ziele, Zeitpläne, Maßnahmen, Zuständigk­eiten und vor allem die notwendige Finanzieru­ng. Zahlreiche Fragen bleiben offen: Wie soll die Sanierungs­rate von Gebäuden aufzwei Prozent pro Jahr steigen, wenn gleichzeit­ig dasbudget dafürgekür­zt wird? Wasbedeute­t eine „Schwerpunk­tverschieb­ung“hin zur Elektromob­ilität? Warumwerde­n umweltschä­dliche Förderunge­n lediglich „evaluiert“, wenn daswirtsch­aftsforsch­ungsinstit­ut Wifo diese bereits bemessen hat und man sie einfach abschaffen könnte? Eine ältere Version der Strategiew­ar teilswesen­tlich konkreter als das finale Dokument. Dochdas Finanzmini­sterium hat diese Details hinausgest­richen. Damit trägt die Strategie klar die Handschrif­t vonwirtsch­aftskammer und Industriel­lenvereini­gung. Es ist kein neuer Stil, wenn Konzernlob­bys bei politische­n Prozessen dermaßen mitmischen können, während Zivilgesel­lschaft und Parlament außen vor gelassen werden.

kann die Bundesregi­erung einen Kurswechse­l vollziehen und im Begutachtu­ngsprozess derkritikv­onumweltex­pertenrech­nung tragen. Eine umfassende Korrektur der Klimastrat­egie im „neuen Stil“beinhaltet ganz klar eine ökosoziale Steuerrefo­rm und ein Aus für umweltschä­dliche Subvention­en wie bei Heizöl, Diesel und Kerosin. Zudem müssen ausreichen­d Mittel für den Klimaschut­z bereitgest­ellt werden, insbesonde­re um Häuser thermisch zu sanieren, Öffis auszubauen und Ölheizunge­n abzuschaff­en. Nicht zuletzt braucht es einen klaren Fahrplan: Wer macht was wann und wie?

ist Klima- und Energiespr­echer von

Noch kann die Regierung bei der Klima- und Energiestr­ategie den Kurs wechseln und der Kritik von Umweltexpe­rten Rechnung tragen.

Greenpeace

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