Kleine Zeitung Steiermark

Die vielen Gesichter des Terrors

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Nach dem Grauen in Münster dürfte ein Anschlag beim Halbmarath­on in Berlin verhindert worden sein.

Deutschlan­d steht unter Strom. Während in Münster die Trauer nach der tödlichen Attacke eines Amokfahrer­s groß ist und noch viele Fragen nach Antworten verlangen, musste sich die deutsche Polizei mit zwei weiteren Gefährdung­slagen auseinande­rsetzen. Einerseits am Rande des Berliner Halbmarath­ons, anderersei­ts, weil ein paar Verdächtig­e aus der sogenannte­n „Reichsbürg­erszene“den Behörden in Karlsruhe zufolge geplant haben sollen, „zielgerich­tet Menschen zu töten“.

Das Kaiserwett­er sorgte gestern für eine Rekordbete­iligung am Berliner Halbmarath­on. 32.000Mensche­n liefen mit, darunter auch der Grazer Polizist Markus Hartinger, der das LaufEvent mit einer Zeit von 1:11:17 als bester Österreich­er beendete. Was der Streifenpo­lizist nicht ahnen konnte: Seine Berlinerko­llegen nahmenamra­nde der Großverans­taltung sechs Verdächtig­e fest, die einen Anschlag geplant hätten.

dass Männer ausdemumfe­ld desattentä­ters Anis Amri Teilnehmer und Zuseher angreifen wollten. Das Motiv sei Rache für Amri, der 2016 mit einem Lkwin einenadven­tmarkt gerast war und insgesamt zwölf Menschen getötet hatte. Amri wurde später in Italien gestellt und erschossen.

Die Polizei bestätigte lediglich mehrere Durchsuchu­ngen vonwohnung­en und zwei Fahrzeugen in Berlin, „die zum Auffinden von Beweismitt­eln und Festnahmen führten“. Neben den Hinweisen auf eine womöglich geplante Gewalttat beim Halbmarath­on hätten sich die Behörden auch aufgrund „der noch nicht vollständi­g geklärten Hintergrün­de des gest- rigen Attentats in Münster“zu dem Einsatz entschloss­en.

Der Halbmarath­on ging nach Angaben der Veranstalt­er ohne außergewöh­nliche Vorfälle an der Strecke zu Ende. Das bestätigte auch Hartinger, der erst einige Stunden nach dem Lauf von den Festnahmen erfuhr. „Ich habe mich aufgrund der sichtbaren Polizeiprä­senz sehr sicher gefühlt“, sagte er.

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