Boss der Schlepperbande auf Südautobahn gefasst
Internationale Bande zerschlagen, es gab zahlreiche Verhaftungen. Steirische Kriminalisten und STA Graz bei Ermittlungen federführend.
jörg Bacher der Kleinen Zeitung bestätigte. „Der Fall ist bei uns anhängig“, so Bacher.
Nach Monaten konnte die skrupellose Schlepperbande in einer gemeinsamen Aktion ausgehobenwerden, berichtete das Bundeskriminalamt (BK) gestern. Inwien kamesmontag zu fünf Hausdurchsuchungen, dabei wurden Bargeld, Dokumente, Mobiltelefone und Telefonwertkarten sichergestellt.
Der Bandenboss – ein Pakistani – wurde bereits von Freitag auf Samstag auf der Südautobahn festgenommen. Er dürfte Verdacht geschöpft haben und wollte sich vermutlich ins Ausland absetzen. Die Fahnder konnten ihn bei Ilz lokalisieren und anhalten.
Bereits im November des Vorjahres wurden 14 Mitglieder der Verbrecherorganisation in Bulgarien verhaftet. Für neun Lenker von Schmuggeltransporten klickten in Kroatien die Handschellen. Die Täter stammen aus Slowenien, Bulgarien, Rumänien und Pakistan.
Die Festgenommenen sollen seit Juli 2016 Migranten in die EU eingeschmuggelt haben, gab Europol in einer Aussendung bekannt. Zielländer waren vor allem Österreich und Deutschland, zahlen mussten die aus Pakistan, Afghanistan, dem Irak und Syrien stammenden Flüchtlinge 7000 Euro pro Person. Für dietransporte über die Balkanroute benutzten die Tä- ter vorwiegend Vans und Lkw. In einem Fall wurden 111 Migranten, darunter 42 Kinder, in einen Lkw gepfercht. Der Transport wurde im April des Vorjahres an der rumänisch-ungarischen Grenze gestoppt.
„Wir gehen von mehr als den 180 Geschleppten aus, die wir bisher nachweisen konnten“, so Bk-sprecher Vincenz KriegsAu. Laut Europol waren die Schlepper gut organisiert. Jedes Mitglied hatte seine spezifische Aufgabe: vom Finden der Flüchtlinge in Lagern und Asylzentren über die Organisation von Zwischenquartieren und den Transport in grenznahe Regionen bis zur Rekrutierung von Fahrern und der Bereitstellung von Autos.