Nun reif für höhere Weihen

Dank Salzburg kann Österreich in der Saison 2019/ 20 auf einen Fixplatz in der Champions League hoffen. Laut kühner These geht es noch früher.

Die italienischen Fernsehstationen, die anlässlich des EuropaLeague-viertelfinal-gastspiels von Lazio Rom in Salzburg weilen, spielen alle Klischees aus. Dass in den einschlägigen Reportagen die Klänge nach der Feder vonwolfgangamadeus Mozart ertönen, ist keine große Überraschung. Von dem in der stets dicht besiedelten Getreidegasse auf diese Welt gekommenen berühmtesten Österreicher hat wohl beinahe jedermann/-frau schon etwas gehört. Vor allem im Musikland Italien.

Dass sich Österreich auch zu einem Fußballland von nennenswertem Rang entwickelt, ist ebenfalls der Mozartstadt Salzburg zu verdanken. Die UEFARangliste macht es amtlich: Die Alpenrepublik liegt in der für die Vergabe der Startplätze einer Nation relevanten Reihung auf Platz elf, vor allem durch den Einzug der Salzburger ins Viertelfinale der Europa League. Das bedeutet, dass Österreich in der Saison 2019/20 ein Startplatz in der Gruppenphase der Champions League sicher ist, sofern sich der Gewinner der kommenden Saison auch über die nationale Meisterschaft qualifiziert.

Ein aus heutiger Sicht gewagter Blick in die nahe Zukunft bietet ein noch viel spannenderes Szenario an: Österreich könnte sogar schon heuer diesen Fixposten im Kreis der Königsklasse einnehmen, wenn, und jetzt folgt die kühnste These, Salzburg nicht nur Lazio hinauswirft – was bei einem 2:4-Rückstand ohnehin schwer genug ist –, sondern auch noch den Bewerb für sich entscheidet. Das ist aber noch ziemlich ferne Zukunftsmusik.

Der ohne Einschränkung zum Mitmachen einladende zehnte Platz ist derzeit übrigens noch außerreichweite, denn die dort liegende Türkei hat 4,2 Punkte Vorsprung auf Österreich und Salzburg kann in dieser Saison maximal weitere 1,5 Punkte sammeln. Ein Sieg bringt zwar einen ganzen Punkt, nur wird dieser durch die Anzahl der teilnehmenden Klubs der betreffendennation dividiert. Österreich hatte vier Vereine europaweit im Einsatz, demnach ist ein Punkt nur noch ein Viertel wert.

Im kommenden Jahr wird es noch schwerer, das Konto aufzustocken, dann dürfen fünf Klubs antreten. Aber vielleicht nehmen sich ja Sturm, Rapid etc. die Salzburger zum Vorbild.