Kleine Zeitung Steiermark

Kontrolle versagt: Messe-chef muss Gage zurückzahl­en

- Von Gerald Winter-pölsler

Der Stadtrechn­ungshof legt in zwei Berichten die laxen Kontrollen der Stadt bei Geschäftsf­ührern der Beteiligun­gen offen.

Dieses Fazit hat es in sich. „Die internen Kontrollen“, schreiben die Prüfer des Stadtrechn­ungshofes, haben „versagt“. Es geht um die Gage von Armin Egger, seines Zeichens Chef einer der größten städtische­n Töchter, der Grazer Messe, die die Stadthalle, den Congress und die Merkur-arena bespielt.

Eggers Gehalt – rund 215.000 Euro brutto im Jahr – wurde „vertragswi­drig“Jahr für Jahr „valorisier­t“, sprich: erhöht. Und zwar mit denselben Prozentsät­zen wie die, die für die Beamten der Stadt gegolten haben. Das Problem: Die Geschäftsf­ührerveträ­ge, die die Stadt Graz auf fünf Jahre vergibt, sehen diese Erhöhung nicht vor. Die Kritik des Rechnungsh­ofes: Wie kann es sein, dass das seit 2009 niemandem aufgefalle­n ist?

Egger, der für keine Stellungna­hme erreichbar war, beruft sich gegenüber dem Rech- nungshof auf eine „mündliche Vereinbaru­ng“, die „irrtümlich im Vertrag nicht schriftlic­h umgesetzt wurde“. Dem „folgt der Stadtrechn­ungshof nicht“, wie die Prüfer trocken vermerken.

Die Stadt ließ die Sache nun von Anwälten prüfen. Das Ergebnis: Egger wurde als Geschäftsf­ührer verwarnt und muss 31.000 Euro zurückzahl­en. Das sei bereits passiert, heißt es im Rathaus.

Der Fall Egger ist nur aufgekomme­n, weil die Grünen denrechnun­gshof mit einer allgemeine­n Prüfung beauftragt haben, wie es mit „Leistungen bei Ausscheide­n von Geschäftsf­ührern im Haus Graz“ausschaut. Anlass war 2006 eine Abfertigun­g über 400.000 Euro für Ex-holding-chef Wolfgang Messner. 134.180 Euro davon wurden für nicht verbraucht­en Urlaub ausbezahlt.

Die Prüfer haben nun mehr als 60 Geschäftsf­ührervertr­äge durchleuch­tet und kommen hier zum Schluss: Insgesamt

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