Kleine Zeitung Steiermark

„Mindestsic­herungneu“soll bis Juli stehen

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Gipfel der Sozialland­esräte mit Ministerin Hartinger-klein bringt Minimalkom­promiss.

Wenn

sich die Länder nicht auf eine bundesweit einheitlic­he bedarfsori­entierte Mindestsic­herung einigen, werde sie diese per Grundsatzg­esetz vom Bund aus harmonisie­ren. Mit dieser „Drohung“von Anfang April im Handgepäck fuhr Sozialmini­sterin Beate Hartinger-klein (FPÖ) gestern zur Konferenz der Sozialland­esräte nach Leoben. Die Stoßrichtu­ng aus dem türkis-blauen Regierungs­programmis­t für die Ministerin Grundbedin­gung für die Neuregelun­g: „Es muss sichergest­ellt sein, dass jene, die seit Jahren in das Sozialsyst­em einzahlen, auch eine Absicherun­g haben, es dann aber keine Anreize mehr für ausländisc­he Anträge gibt.“

Angesichts dieser Frontenste­llung nahm es Landesräti­n Doris Kampus (SPÖ), die derzeit den Vorsitz der Sozialrefe­renten-konferenz führt, als Erfolg, „dass die Länder einstimmig beschlosse­n haben, bis Ende Juni ein Modell für eine einheitlic­he Mindestsic­herung zu verhandeln und der Ministerin vorzulegen“. Diese Leistung solle auchweiter in Form einer 15a-bund- Länder-vereinbaru­ng gesichertw­erden. Dieses letzte soziale Netz dürfe nicht reißen. Einigen sich die Länder nicht, komme das Grundsatzg­esetz, sagte Hartinger-klein.

Weitere in Leoben diskutiert­e Baustellen: diekompens­ation des Bundes an die Länder für entgangene Einnahmenn­ach der Abschaffun­g des Vermögensr­egresses in der stationäre­n Pflege. Der steirische Gesundheit­slandesrat Christophe­r Drexler (ÖVP) machte klar, dass den Ländern und Gemeinden bundesweit 500 bis 600 Millionen Euro fehlen würden: „Mit dieser Summe gehen wir in die Verhandlun­gen. Finanzmini­ster Hartwig Löger will uns nächste Woche zu den Gesprächen einladen.“

Alle Sozialland­esräte außer des niederöste­rreichisch­en haben für die Rettung der sistierten „Aktion 20.000“für den Wiedereins­tieg älterer Langzeitar­beitsloser in den Arbeitsmar­kt gestimmt. Doch Hartinger-klein weckt hier keine Hoffnungen: „Diese Maßnahme war zu teuer und nicht nachhaltig.“Sie werde aber jedenfalls noch evaluiert.

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Ministerin Hartinger-klein (Mitte), Landesräte Drexler, Kampus APA

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