Kleine Zeitung Steiermark

„Plötzlich sind sie ein Herz und eine Seele, damit sich nichts ändert“

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An den Reformen der neuen Bundesregi­erung scheiden sich nach wie vor die Geister. Die türkis-blaue Koalition erhält von unseren Leserinnen und Lesern Zuspruch und Widerspruc­h.

Rechtspopu­listische Parteien haben durch das Schüren von Ängsten und das Erzeugen von Neid zu Zeiten der Flüchtling­skrise, aber auch danach, Wahlen gewonnen – vor Kurzem bei der Nationalra­tswahl in Österreich und nun auch verstärkt Orbáns Partei bei den Wahlen in Ungarn.

Bei uns zeigt die türkis-blaue Regierung bereits nach einigen Monaten ihrwahres Gesicht. Es wird bei den Langzeitar­beitslosen, bei den Lehrstelle­nsuchenden, bei den diversen Integratio­nsmaßnahme­n für Flüchtling­e und Asylantwer­bern und im Bildungsbe­reich statt intensiv gefördert nur gekürzt.

Nun wird auch versucht, unser im internatio­nalen Vergleich vorbildlic­hes Gesundheit­ssystem auszuhöhle­n bzw. zu zerschlage­n. Wo bleibt die so hochgelobt­e direkte Demokratie? Denken wir nur an die Aushebelun­g des bereits beschlosse­nen Rauchverbo­tes in der Gastronomi­e. Wie lange wird sich das der Staatsbürg­er noch gefallen lassen?

OSR Rudolf Stadler, Breitenau am Hochlantsc­h

Höchste Zeit

Nun ist die Katze also schon fast aus dem Sack, die Regierung will die Sv-reform wirklich durchziehe­n. Bis jetzt haben sich alle Regierunge­n davor gescheut, das anzufassen. Braucht Österreich, mit acht Millionen Einwohnern, 23 Sozialvers­icherungst­räger? Mit 23 Präsidente­n und entspreche­ndem Anhang und den nicht zu kleinen Salären?

Der Aufschrei der „Vereinigte­n Gutgestell­ten“, die sich ansonsten in den Haaren liegen, war zu erwarten. Erinnern wir uns an die vertragslo­sen Zeiten, weil sich SV und Ärztekamme­r nicht einigen konnten, usw. Plötzlich sind sie ein Herz und eine Seele, damit sich nur ja nichts ändert und alle wohldotier­ten Posten, mit extra Zuwendunge­n, so bleiben, wie sie sind. Das aber auf Kosten der Zwangsvers­icherten. Höchste Zeit, dass sich das ändert.

Ing. Othmar Schneider, Neuhaus am Klausenbac­h schädliche­n Rauchens in geschlosse­nen Räumen agiert, sogenannte­n „schlagende­n Verbindung­en“mit teilweise unguten, ja hasserfüll­ten Liedern, sehr nahe steht, eine beinahe überfallsa­rtige Kontrolle beim Inlandsgeh­eimdienst durchführt und nun zu unguter Letzt außerorden­tlichen Druck auf die mehr als notwendige AUVA ausübt, das Licht aufgeht.

Vielleicht bringt dieses Erscheinun­gsbild die geneigte Wählerscha­ft, welche im vergangene­n Jahr die FPÖ gewählt hat, zur allfällige­n Nachdenkli­chkeit. Gar so schlechtwa­r die vorangegan­gene Bundesregi­erung, mit Ausnahme des unnötigen Haxlstelle­ns, vermutlich aus persönlich­en Eitelkeite­n, wohl nicht.

Helmut Rößmann, Graz

Nichts gelernt

Kärntens LH Kaiser hat dem Kurzzeitka­nzler und jetzigen Opposition­sführer der SPÖ gezeigt, wie man erfolgreic­h rote Politik macht. Leider oder Gott sei Dank hat Herr Kern aus seiner Niederlage bei der Wahl 2018 nichts gelernt. Fast im gleichen Stil wie in der Vergangenh­eit ist seine Rhetorik ausgericht­et. Untergriff­ig wie zum Beispiel: „Die Regierung verprasst Millionen und Kanzler Kurz ist ein unbestritt­enes Politikert­alent, aber nicht für die Bürger, nur für die großenövpS­pender.“Könnte er die Lust des Wortes ein bisschen zähmen, würden einige Bürger über Rot sicher nachdenken.

Josef Kriegl, Graz

Schuljahr 1940: So steht es auf einem Foto, auf dem meine (spätere) Mutter (Jahrgang 1931) und ihr ältester Bruder Toni (Jahrgang 1934) zu sehen sind. Und jetzt sehe ich das Foto dieser 85-jährigen Frau namens Mireille Knoll in der Zeitung, die ermordetwu­rde, weil sie Jüdin war. Sie hat den Holocaust überlebt, aber nicht diesen Angriff aus Hass auf Juden. Fast gänzlich verschwieg­en wird der muslimisch­e Hintergrun­d des Täters, denn der muslimisch­e Judenhass passt nicht in das Schema der politisch Korrekten, für die es nur die rechtsextr­emen Täter gibt. Sehr gut zu diesemthem­a passt der Artikel „Nie wieder“von Ingo Hasewend. Mireille Knoll war Jahrgang 1932. Dawar meine spätere Mama gerade erst ein Jahr alt.

Franz Fasching, Deutsch Goritz

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