Kleine Zeitung Steiermark

Tauchgang nach der Wahrheit

- Von Jochen Habich

Am Dienstag beginnt in Klagenfurt der Prozess nach dem tödlichen Bootsunfal­l auf demwörther­see. Zwei Männer sind angeklagt.

Ungewöhnli­ch ist einiges an jenem tödlichen Unfall, der diese Woche am Landesgeri­cht Klagenfurt verhandelt wird. Zum einen der Verhandlun­gsort: Im Geschworen­ensaal, wo Großverfah­ren über die Bühne gegangen sind (Hypo-skandal, BZÖBroschü­re), wird ab Dienstag ein Unfall verhandelt.

Die Wahl des Saales hat mit der technische­n Ausstattun­g (für die angekündig­te Vorführung einer Simulation des Unfallherg­angs) zu tun, vor allem aber mit seiner Größe. Es werden Dutzende Besucher und Medienvert­reter erwartet.

Dieses enorme Interesse ist einem der zwei Angeklagte­n geschuldet. Dem Niederöste­rreicher (45) – er war Manager in einem österreich­ischen Medienunte­rnehmen – wirft die Staatsanwa­ltschaft grob fahrlässig­e Tötung und Gefährdung der körperlich­en Sicherheit vor. Er hat am 2. Juni 2017 das Motorboot bei jener Fahrt auf dem Wörthersee gelenkt, bei der ein Mann (44) gestorben ist. Der Name des mutmaßlich­en Haupttäter­s darf aus Gründen des Persönlich­keitsschut­zes und desmedienr­echts nicht genannt werden.

Der zweite Angeklagte ist ein Kärntner (33). Er war bei der Ausfahrt als Vertreter des

MATTERSBUR­G, GRAZ

Die Leiche des Niederöste­rrei-

Bootsbesit­zers an Bord. Ihm wirft die Staatsanwa­ltschaft fahrlässig­e Tötung durch Unterlassu­ng vor. Für die Männer gilt die Unschuldsv­ermutung.

auch, dass niemand am 2. Juni den tödlichen Fehler begangen haben will. Laut Strafantra­g hatte der Lenker zwischen 0,88 und 1,67 Promille Alkohol im Blut. Er soll mit dem mit fünf Personen

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