Wirbel um Kinder in Kampfanzügen
In einer Erdo˘gan-nahen Moschee in Wien exerzieren türkische Kinderimtarngewand.
Der
türkische Erdogan-˘ treue Moscheeverein Atib steht abermals unter Nationalismus-verdacht. Anlass sind auf Facebook gefundene Bilder, auf denen Buben in Tarnanzügen eine Schlacht aus dem Ersten Weltkrieg nachstellen, der „Falter“berichtet. Die Bilder stammen offensichtlich von einer Veranstaltung, die Mitte März in der Atib-moschee in WienBrigittenau stattgefunden haben dürfte. Volksschüler in Tarnuniform sollen darauf die Schlacht von Gallipoli aus dem Jahr 1915 nachstellen. Auch junge Mädchen in Kopftüchern sind darauf zu sehen. Sie posieren vor der türkischen Flagge, in Fotokommentaren werden die „Märtyrer“von damals gefeiert.
Das Amt für Jugend und Familie prüft im Auftrag der Stadtwien eine mögliche Kindeswohlgefährdung. Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) bezeichnete die Bilder als „extrem verstörend“. Auch der Bund wurde aktiv. Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) beauftragte das Kultusamt mit einer Prüfung. „Ich bin entsetzt“, meinte dieser
ritik kommt auch von der Islamischen Glaubensgemeinschaft, der dieatib-moscheen unterstehen. Vizepräsident Esadmemic forderte vomverein eine „klare Stellungnahme“zu den Vorkommnissen im Gebetshaus. Die Aktion schade dem Ansehen der Muslime in Österreich schwer.
Der türkischemoscheeverein Atib hat in einer Stellungnahme betont, man habe nach Bekanntwerden der Vorgänge sofort Konsequenzen gezogen. Dieveranstaltung sei „auf ausdrückliche Anordnung des Dachvereins“abgebrochen worden. Bedauerlich“seien die Fotos auch, weil es sich grundsätzlich um eine Veranstaltung handeln sollte, die „keineswegs dem türkischen Nationalismus und Militarismus“dienen solle. Gedacht werde bei der Gedenkfeier der Gefallenen von 1915. SCREENSHOT FALTER