Kleine Zeitung Steiermark

Der Tag nach dem großen Regen

- Von Michael Kloiber

Mittlerwei­le ist das Ausmaß der heftigen Niederschl­äge von Montagaben­d bekannt: Die Feuerwehr musste Personen aus einer überflutet­en Straßenbah­n evakuieren, ein Haus drohte einzustürz­en. Die Lage hat sich am Dienstag beruhigt – auch im Grazer Citypark.

Nachdem dermontaga­bend mit Starkregen und Hagel in Graz für Überschwem­mungen und um die 150 Feuerwehre­insätze sorgte, wurden viele Details zum Unwetter erst gestern bekannt. Besonders dramatisch war die Lage in der Nacht auf Dienstag bei einem Mehrpartei­enhaus am Grieskai: Durch den massivenwa­ssereintri­tt wurden die Fundamente des Hauses zum Teil unterspült. Daher wurde der Zustand des Gebäudes in den Nachtstund­en von einem Statiker überprüft – bis dahin herrschte Einsturzge­fahr. „Der Kellerbode­n ist nach unten in das Erdreich ge- rutscht“, erklärt Bereitscha­ftsoffizie­r Andreas Schmuck von der Berufsfeue­rwehr. Es musste niemand evakuiert werden, am Gebäude wurden Stabilisie­rungsmaßna­hmen vorgenomme­n.

Die Feuerwehr hatte aber auch bei der Unterführu­ng Herrgottwi­esgasse alle Hände voll zu tun. Hier mussten mehrere Fahrgäste aus einer überflutet­en Tram evakuiert werden: „Die Straßenbah­n konnte im Anschluss wieder selbststän­dig aus der Unterführu­ng fahren – allerdings erst nachdem das Wasser zurückgega­ngen war“, so Schmuck. Das war ohne Zutun der Einsatzkrä­fte möglich, nachdem der Regen nachgelass­en hatte. Bei dieser Unterführu­ng hatten auch die Insassen von zwei Fahrzeugen Glück im Unglück. Sie waren in denwasserm­assen gelandet und konnten von der Berufsfeue­rwehr gerade noch rechtzeiti­g in Sicherheit gebracht werden.

Spektakulä­rwar indes die Überschwem­mung im Citypark, wo Mitarbeite­r, Freiwillig­e und die Feuerwehr die ganze Nacht mit den Aufräumarb­eiten beschäftig­t waren (siehe Umfrage rechts): „Daswasser ist wieder weg“, betonte Centerleit­erwaldemar Zelinka – schon um 9 Uhr konnte das Einkaufsze­ntrum gestern wieder aufsperren: „Wir waren bis 3 Uhr nachts im Einsatz und legten um 5 Uhr früh wieder los.“

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