Der Tag nach dem großen Regen
Mittlerweile ist das Ausmaß der heftigen Niederschläge von Montagabend bekannt: Die Feuerwehr musste Personen aus einer überfluteten Straßenbahn evakuieren, ein Haus drohte einzustürzen. Die Lage hat sich am Dienstag beruhigt – auch im Grazer Citypark.
Nachdem dermontagabend mit Starkregen und Hagel in Graz für Überschwemmungen und um die 150 Feuerwehreinsätze sorgte, wurden viele Details zum Unwetter erst gestern bekannt. Besonders dramatisch war die Lage in der Nacht auf Dienstag bei einem Mehrparteienhaus am Grieskai: Durch den massivenwassereintritt wurden die Fundamente des Hauses zum Teil unterspült. Daher wurde der Zustand des Gebäudes in den Nachtstunden von einem Statiker überprüft – bis dahin herrschte Einsturzgefahr. „Der Kellerboden ist nach unten in das Erdreich ge- rutscht“, erklärt Bereitschaftsoffizier Andreas Schmuck von der Berufsfeuerwehr. Es musste niemand evakuiert werden, am Gebäude wurden Stabilisierungsmaßnahmen vorgenommen.
Die Feuerwehr hatte aber auch bei der Unterführung Herrgottwiesgasse alle Hände voll zu tun. Hier mussten mehrere Fahrgäste aus einer überfluteten Tram evakuiert werden: „Die Straßenbahn konnte im Anschluss wieder selbstständig aus der Unterführung fahren – allerdings erst nachdem das Wasser zurückgegangen war“, so Schmuck. Das war ohne Zutun der Einsatzkräfte möglich, nachdem der Regen nachgelassen hatte. Bei dieser Unterführung hatten auch die Insassen von zwei Fahrzeugen Glück im Unglück. Sie waren in denwassermassen gelandet und konnten von der Berufsfeuerwehr gerade noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
Spektakulärwar indes die Überschwemmung im Citypark, wo Mitarbeiter, Freiwillige und die Feuerwehr die ganze Nacht mit den Aufräumarbeiten beschäftigt waren (siehe Umfrage rechts): „Daswasser ist wieder weg“, betonte Centerleiterwaldemar Zelinka – schon um 9 Uhr konnte das Einkaufszentrum gestern wieder aufsperren: „Wir waren bis 3 Uhr nachts im Einsatz und legten um 5 Uhr früh wieder los.“