Der Süden hofft auf dritte Spur
Die Bürgermeister im Süden von Graz sehen nur eine Chance, dem Verkehrskollaps zu entkommen: Ausbau der A 9 – so weit wie möglich.
Schnell geht da gar nichts mehr – in der Früh rollt der Verkehr von Süden kommend nur noch im Schneckentempo auf Graz zu. Die beiden Fahrstreifen der Pyhrnautobahn sind ausgelastet, Tempobolzer mutieren zu Bremsern. Mitunter steht alles still. Warum das so ist, ist klar. Seit Jahren werden entlang der höherrangigen Straßen Industrieund Gewerbezonen verdichtet, vor allem der Schwerverkehr nimmt zu. Viele sind überzeugt davon, ein Ausbau der Autobahn sei die einzige Lösung.
Diesermeinung ist auchwillibald Rohrer, Bürgermeister der direkt betroffenen Gemeindewerndorf. „Amausbau führt kein Weg vorbei“, glaubt er. „Denn der Verkehr rollt sowie- so. Und momentan laufen wir Gefahr, innerhalb der Ortskerne überrollt zu werden.“Denn bereits jetzt weichen viele auf die Landes- und Gemeindestraßen aus und sorgen so für erhebliche Probleme. „Die Belastung ist am ehesten auf der Autobahn in den Griff zu kriegen. Hier können auch am leichtesten Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden“, so Rohrer.
Der Wunsch nach einem Ausbau der A 9 zwischen Graz und Spielfeld ist freilich kein neuer. Die Leibnitzer Kommunen machen seit Monaten mobil und setzen auf die dritte Spur. Die Asfinag prüft dieses Unterfangen derzeit in einer Machbarkeitsstudie. Allzu große Hoffnungen darf man sich dem Vernehmen nach aber nicht machen. „Priorität hat – wenn überhaupt – die Strecke vom Knoten Graz bis Wildon, denn hier ist die Kapazitätsgrenze erreicht“, so ein Asfinag-sprecher. Würde dieses Projekt umgesetztwerden, wäre es das größte Autobahnprojekt der Steiermark. Österreichweit ist nur der Ausbau der A 1 bei Matzleinsdorf (Niederösterreich) vergleichbar. Die vielen Brücken würden in der Steiermark einen streckenweisen Neubau erforderlich machen, der Umbau „einen höheren zweistelligen Millionenbetrag“kosten.
Grundsätzlich eignet sich der Korridor aber gut für den Ausbau, so Experten. Die Gemeindezentren seien weit weg von der Autobahn, der Bau der Koralmbahn entlang der Strecke könnte zu Synergieeffekten führen. Die Machbarkeitsstudie