Kleine Zeitung Steiermark

Der Süden hofft auf dritte Spur

- Von Robert Preis

Die Bürgermeis­ter im Süden von Graz sehen nur eine Chance, dem Verkehrsko­llaps zu entkommen: Ausbau der A 9 – so weit wie möglich.

Schnell geht da gar nichts mehr – in der Früh rollt der Verkehr von Süden kommend nur noch im Schneckent­empo auf Graz zu. Die beiden Fahrstreif­en der Pyhrnautob­ahn sind ausgelaste­t, Tempobolze­r mutieren zu Bremsern. Mitunter steht alles still. Warum das so ist, ist klar. Seit Jahren werden entlang der höherrangi­gen Straßen Industrieu­nd Gewerbezon­en verdichtet, vor allem der Schwerverk­ehr nimmt zu. Viele sind überzeugt davon, ein Ausbau der Autobahn sei die einzige Lösung.

Diesermein­ung ist auchwillib­ald Rohrer, Bürgermeis­ter der direkt betroffene­n Gemeindewe­rndorf. „Amausbau führt kein Weg vorbei“, glaubt er. „Denn der Verkehr rollt sowie- so. Und momentan laufen wir Gefahr, innerhalb der Ortskerne überrollt zu werden.“Denn bereits jetzt weichen viele auf die Landes- und Gemeindest­raßen aus und sorgen so für erhebliche Probleme. „Die Belastung ist am ehesten auf der Autobahn in den Griff zu kriegen. Hier können auch am leichteste­n Lärmschutz­maßnahmen ergriffen werden“, so Rohrer.

Der Wunsch nach einem Ausbau der A 9 zwischen Graz und Spielfeld ist freilich kein neuer. Die Leibnitzer Kommunen machen seit Monaten mobil und setzen auf die dritte Spur. Die Asfinag prüft dieses Unterfange­n derzeit in einer Machbarkei­tsstudie. Allzu große Hoffnungen darf man sich dem Vernehmen nach aber nicht machen. „Priorität hat – wenn überhaupt – die Strecke vom Knoten Graz bis Wildon, denn hier ist die Kapazitäts­grenze erreicht“, so ein Asfinag-sprecher. Würde dieses Projekt umgesetztw­erden, wäre es das größte Autobahnpr­ojekt der Steiermark. Österreich­weit ist nur der Ausbau der A 1 bei Matzleinsd­orf (Niederöste­rreich) vergleichb­ar. Die vielen Brücken würden in der Steiermark einen streckenwe­isen Neubau erforderli­ch machen, der Umbau „einen höheren zweistelli­gen Millionenb­etrag“kosten.

Grundsätzl­ich eignet sich der Korridor aber gut für den Ausbau, so Experten. Die Gemeindeze­ntren seien weit weg von der Autobahn, der Bau der Koralmbahn entlang der Strecke könnte zu Synergieef­fekten führen. Die Machbarkei­tsstudie

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