„Nicht so kleinlich, er ist doch der Ortskaiser“
Leser fragen sich, wie ein Bürgermeister so viel Geld auf Steuerkosten für sich ausgeben kann.
„180 Essen im Jahr auf Steuerkosten“, 14. 4. und„wieso soll ichmein Amt zurücklegen?“, 17. 4.
Der Rechnungshof hat in Lannach gravierende Verfehlungen festgestellt. Nun ist eine Gemeinde für das Allgemeinwohl da. Die Gebarung der Gemeinde ist wirtschaftlich, zweckmäßig und sparsam zu führen, dennoch war es in der Marktgemeinde Lannach offenbar nicht so. In jeder Gemeinde gibt es einen Rechnungsprüfungsausschuss, der alljährlich mehrmals die Gebarung der Gemeinde nach den gesetzlichen Bestimmungen der Steirischen Gemeindeordnung prüfen und die vorhandenen Belege genau durchleuchten muss. Haben die Gemeinderäte in Lannach, diedem Prüfungsausschuss angehören, parteipolitisch weggeschaut oder mangels Kenntnissen versagt?
Neben dem Bürgermeister müsste auch der Prüfungsausschuss sowie die Gemeinderäte, die das jeweilige Prüfergebnis abgesegnet haben, zur Verantwortung gezogenwerden. Auch der Landesrechnungshof müsste viel mehr tätigwerden, insbesondere bei Gemeinden über 5000 Einwohnern. Langzeitbürgermeister Niggas wird über die festgestellten Verfehlungen nachdenken und vermutlich die Konsequenzen ziehen, obwohl er für seine Marktgemeinde Lannach viel Positives geleistet hat.
Herbert Hödl, Kirchberg/raab
Etwas verwechselt?
Auch ein unermüdlich im Dienst der Gemeinde stehender Bürgermeister muss wirtschaftliche und politische „Landschaftspflege“betreiben. Das hat seinen Preis und da sollte man doch nicht so kleinlich nachfragen, wenn er dazu auf dem Pogusch speist oder seine Dienstreisen nicht genau belegt. Er hat Wichtigeres zu tun, er ist ja der „Ortskaiser“. Magenkranke durch schlechtes Wirtshausessen oder übermüdete Bürgermeister verursachen ihrer Gemeinde viel höhere Schäden.
Oder: Hat da vielleicht ein Langzeitbürgermeister seine Gemeinde und deren Finanzen mit seinem eigenen Besitz verwechselt? Eine Gefahr, der sehr viele Langzeitpolitiker aller Ebenen gerne erliegen. Amüsant ist dann immer das naive Herausreden.
STD Heinz R. Gallist, Graz
Gute Mitarbeiter
Aufwecker: „Dieletztenortskaiser“, 17. 4.
Mit der Formulierung der „biederen Gemeindebuchhalter“zeichnen Sie in Ihrer Kolumne im Kontrast zu „den letzten Ortskaisern“ein wenig schmeichelhaftes Bild von Gemeindebediensteten. Für mich bleibt fraglich, ob sich so engagierte Mitarbeiter für den Gemeindedienst finden lassen, die sich den sogenannten „Ortskaisern“bei potenziellen Gesetzesübertretungen entgegenstellen.
In Hart haben wir es durch das überbordende Engagement und den enormen Arbeitseinsatz meiner Kolleginnen belegbar geschafft, viele Unzulänglichkeiten der Vergangenheit weit schneller auszumerzen als erwartet. Jörg Moser, BA MA,
Amtsleiter Hart bei Graz
Starr undwatts sind sicher erste Klasse. Aber auch ein noch lebender Schlagzeuger hätte es verdient, erwähnt zu werden: Ginger Baker von der legendären Gruppe Cream mit Clapton.
Heinz Reinisch, Wundschuh