Kleine Zeitung Steiermark

Österreich bietet seine Dienste als Vermittler an

- Von Nina Koren

Brennpunkt Syrien: Kanzler Kurz telefonier­te mit Putin, heute reist Außenminis­terin Kneissl nach Moskau, umder Diplomatie zum Zug zu verhelfen.

Nach den westlichen Luftschläg­en gegen mutmaßlich­e Chemiewaff­en-einrichtun­gen Assads mehrten sich zuletzt die Rufe nach neuen Initiative­n zur Lösung des Konflikts in Syrien. In Wien sieht man die Stunde der Diplomatie gekommen. Bundeskanz­ler Sebastian Kurz bot gestern dem Un-sonderverm­ittler Staffan de Mistura Österreich­s „volle Unterstütz­ung für die Un-friedensve­rhandlunge­n“an. Er bot einmal mehrwien für Verhandlun­gen und als Ort des Dialogs an. Zudem besprach Kurz in einemtelef­onat mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und dem russischen Präsidente­n Wladimir Putin „vertrauens­bildende Schritte hin zu einer Deeskalati­on“. Vermittlun­gen könnten, so Kurz, nur unter Einbindung Russlands Erfolg haben, das in Syrien Machthaber Assad militärisc­h unterstütz­t.

Unter diesen Vorzeichen bricht die österreich­ische Außenminis­terin heute nachmoskau auf, um bei ihrem zweitägige­n Antrittsbe­such Möglichkei­ten auszuloten, der Diplomatie zum Zug zu verhelfen. Sie hatte mehrfach die Frage einer möglichen Vermittler­rolle Wiens ins Spiel gebracht. „Österreich steht als Verhandlun­gsort oder auch für Pendeldipl­omatie zur Verfügung“, so Kneissl. Allerdings brauche es dafür einen konkreten Auftrag der handelnden Akteure. Ihr russischer Amtskolleg­e Sergei Lawrow, mit dem die Ministerin morgen Vormittag zusammentr­effen wird, hatte die Luftschläg­e scharf kritisiert.

Kneissls Moskau-besuch erfolgt nicht nur in Bezug auf Syrien zu einem heiklen Zeitpunkt: Bereits nach der Giftaffäre um den russischen Ex-spion Sergei Skripal hatten die Be- ziehungen zwischen dem Westen und Russland einen Tiefpunkt erreicht. Dass Österreich im Gegensatz zurmehrzah­l der Eu-partner darauf verzichtet hatte, russische Diplomaten auszuweise­n, wurde in Moskau mitwohlwol­len aufgenomme­n.

Zur selben Zeit wie die Reise der Außenminis­terin beginnt auf der Krim heute das Jalta-

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Kurz hatte bei einem Treffen mit Putin im Februar Österreich­s Rolle als

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