Hemmschuh vergessen: Zug rollte los
Einer der beiden Zugunfälle vom Freitag ist geklärt: Verschubmitarbeiter gestand Fehler ein und wurde suspendiert. In Salzburg laufen noch die Erhebungen.
Rund 32 Kilometerweitwar am Freitag, wie berichtet, in Oberösterreich ein herrenloser Güterzug gerollt, bevor er 20 Minuten später in Friedburg-lengau entgleiste – und ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro entstand. Gestern gaben die ÖBB bekannt, dass dieursache desunfalls bereits geklärt sei: Es liegt menschliches Versagen vor. „Ein Verschubmitarbeiter hat erklärt, dass er denhemmschuh nicht gelegt hat“, berichtet Öbb-sprecher Karl Leitner. Mit dem Keilwerdenwaggons nach dem Abkoppeln gesichert. Der Öbb-mitarbeiter wurde bereits suspendiert, die Suspendierung sei zunächst bis zum Abschluss deruntersuchungen ausgesprochen worden, so Leitner. Der vomunfall betroffene Streckenabschnitt der Mattigtalbahn bleibt bis Donnerstag nächster Woche gesperrt. Es wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Ungeklärt ist derzeit noch der Zusammenstoß zweier Nachtzüge mit 54 Verletzten auf dem Salzburger Hauptbahnhof, der sich ebenfalls am Freitag, allerdings beim Ankoppeln, ereigne- te. Das Gerücht, wonach ein Schwächeanfall der Lokführerin der Verschublok den Unfall ausgelöst haben könnte, wurde von behördlicher Seite nicht bestätigt. „Die Unfallursache ist bis jetzt nicht bekannt“, so Polizeisprecherin Verena Rainer.
Die ÖBB sind aber bereits dabei, Sofortmaßnahmen auf den Weg zu bringen und beim Verschieben von Zügen weitere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, wie Sprecher Roman Hahslinger betonte. Angedacht werden neue Checklisten für das Personal und der Ausbau der technischen Infrastruktur.