Schwarz-weißes Herz, schwarz-weißes Hirn
Was in der Geschichte von Sturm Graz passiert ist, weiß Herbert Troger. Der Grazer ist seit 48 Jahren Chefredakteur des „Sturmechos“, des Vereinsmagazins von Sturm Graz.
Seit 50 Jahren erscheint das „Sturmecho“, seit 48 Jahren ist der Grazer Herbert Troger für das älteste Vereinsmagazin eines österreichischen Fußballklubs verantwortlich. Und: Es gibt niemanden, der für diese Aufgabe geeigneter wäre. Was auch immer in der 109-jährigen Geschichte von Sturm Graz passiert ist, Troger weiß es. „Ich hab ein ChronistenHirn“, sagt Troger, beinahe als müsse er sich dafür entschuldigen.
Der 67-Jährige interessiert sich aber nicht nur für Sturm. „Kultur, Literatur, Zeitgeschichte, Städtetourismus, den Garten, Walken“, zählt Familienmenschtroger einige seiner Interessen auf. Die meiste Energie investiert er aber in seinen Herzensklub, in dessen Vorstand der pensionierte Leh- rer und Schuladministrator seit Jänner 2016 ist. „Als Exot unter Wirtschaftsmännern“, fühlt er sich geehrt.
Auch Trogers Vater war im Vorstand. Herbert Troger senior war Vizepräsident von Sturm,
Schriftführer,
Organisator des Sturmballs und
Gründer des Anhängerklubs.
„Es gab keine Alternative“, sagt Troger. Auch wenn er in der Schule einer von ganz wenigen Sturmfans war. „Der GAK, der war damals einfach besser“, sagt er.
Um sich an erfolgreichere Sturmzeiten zu erinnern, hat er sich mit 15 Jahren im Archiv der „Tagespost“eingesperrt, um sich Aufstellungen vergangener Sturmspiele herauszuschreiben, diese zu studieren. Obwohl Her- bert Troger offensichtlich geisteswissenschaftlich „und journalistisch“veranlagt ist, hat er sich für ein naturwissenschaftliches Studium entschieden. Er studierte Biologie, Chemie und Physik, arbeitete aminstitut für Hygiene an der medizinischen Fakultät und für eine Pharmafirma, bevor er sich um 180 Grad (oder 90 Minuten) drehte und ab 1982 an der Handelsakademie Voitsberg unterrichtete.
An sein erstes Sturm-spiel im Jahr 1958 erinnert sich Troger, als ob es gestern gewesen wäre. Gegner: Elektra Wien. Spielort: der damalige Gsc-platz (Standort des Styria-towers). Aminteressantesten damals: die vorbeifahrende blaue Ostbahn. „An die 50-Jahr-feier 1959 habe ich sehr gute Er-