Kleine Zeitung Steiermark

Ustascha ist kein Fall für das Verbotsges­etz

- Von Markus Sebestyen

Ustascha-gedenken in Bleiburg wird mit Großaufgeb­ot überwacht. Ausweitung des Verbotsges­etzes gefordert.

INTERVIEW

In der Vorwoche hat der Kärntner Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) Post verschickt. Adressatwa­r die Regierungs­spitze, Thema war das für 12. Mai auf einem Privatgrun­d am Loibacher Feld in Bleiburg (Bezirk Völkermark­t) geplante Gedenken der katholisch­en Kirche Kroatiens zu Ehren der 1945 ermordeten­ustascha-soldaten. Seit Jahren wird dort faschistoi­des Gedankengu­t zelebriert. Ein Kroate, der im Vorjahr den Hitlergruß gezeigt haben soll, steht morgen in Klagenfurt deshalb vor Gericht.

Die Antwort auf Kaisers Bedenken kam in Form eines Einzeilers: Die zuständige­n Stellen würden sich darum kümmern. Für Kaiser zu wenig. „Es ist nicht akzeptabel, dass der Kanzler schweigt. Das Treffen schädigt den Ruf Österreich­s nachhaltig“, sagt Sprecher Andreas Schäfermei­er. Zudem fordert Kaiser eine Ausweitung des Verbotsges­etzes auf faschistis­che Symbole des Ustascha-regimes, die in Österreich nicht unter Strafe stehen. Das will das Innenminis­terium prüfen. Wann ein Gesetzesen­twurf dazu im Nationalra­t landet, konnte Sprecher Alexander Marakovits noch nicht sagen. Jetzt sei erst einmal der Verfassung­sdienst amwerk.

Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) meinte hingegen gestern im Orf-report, dieses Thema gehöre nicht ins Verbotsges­etz, er wolle aber eine „Adaption des Symbole-gesetzes“prüfen. Dass das Gedenken, das keiner haben will, dennoch stattfinde­n wird, steht fest (siehe Interview links). Nun sei die Regierung gefordert, Kärnten zumindest genügend Exekutivbe­amte und Staatsanwä­lte zur Seite zu stellen. Ein erster Schritt ist getan.

„Wir bekommen Beamte aus Kroatien und kroatisch sprechende Polizisten aus dem Burgenland zur Verstärkun­g“, sagt der Völkermark­ter Bezirkshau­ptmann Gert-andré Klösch. Für die Beamten sei der Einsatz vor Ort ein Katz-und-mausSpiel. Provokatio­nen werden

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Die Gedenkfeie­rn am Loibacher Feld sind auch ein Aufmarschg­ebiet für

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