Kleine Zeitung Steiermark

Todkrankes Kind: Vorwürfe gegen Kages

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Entsetzen bei Familie Polic nach Gespräch mit der Kages, indemesumd­ie teure Behandlung ihres schwer kranken Sohnes Georg ging.

Claudia Polic ist fassungslo­s. „Uns wurde vermittelt, wir sollten unseren Sohn Georg sterben lassen“, sagt sie über ein Treffen mit der Krankenans­taltengese­llschaft am Montag. Die Kages kommentier­t das nicht.

Dabei hatte die Familie schon große Hoffnung geschöpft. Viel Spendengel­d ist hereingeko­mmen, seit öffentlich wurde, dass Georg (12) eine spezielle Behandlung für seine Krankheit namens spinale Muskelatro­phie braucht. Das Medikament Spinraza könnte Georg das Leben retten, sind die Familie und ihre Anwältin Karin Prutsch überzeugt. Doch eine Spritze kostet 77.000 Euro, insgesamt braucht es sieben Spritzen. Die Kages übernimmt diese Kosten nicht. Anwältin Prutsch: „Wir haben an Spenden bereits 100.000 Euro beisammen und möchten sofort mit der Behandlung beginnen.“Wann die Kages starten wolle und ob sie die Behandlung mit Spinraza durchführt, sei Thema der Besprechun­g mit der Kages gewesen.

Laut der Anwältin habe Vorstandsc­hef Karlheinz Tscheliess­nigg in der Sitzung gesagt: „Die Spritzen würden sein Leiden nur verlängern. Jeder muss sein Schicksal hinnehmen.“Oder: „Auch gesunde 12-Jährige sterben auf der Straße, auch das muss man hinnehmen.“Was die Familie wolle, sei „Wunschmedi­zin“. „Auchwenn Sie das Geld nun haben, kann es sein, dass wir die Behandlung noch immer

ablehnen. Wir müssen das erst in einem weiteren Schritt prüfen“, habe der Kages-chef in der Sitzung gesagt, so Anwältin Karin Prutsch.

werden die Zitate nicht bestätigt. „Wir kommentier­en keine individuel­len Gespräche, die stattgefun­den haben“, sagt Sprecher Johannes Hödl. Die Kages bleibt dabei, dass es richtig sei, nicht die Kosten für die Behandlung mit Spinraza zu übernehmen. Dies hätten „fachlich kompetente Experten“so entschiede­n, und zwar unter Einbeziehu­ng medizinisc­her und humanistis­ch-ethischer Aspekte. Außerdemdü­rfte die Kages nicht alleine aus dem Grund behandeln,

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