Schüler begrapscht: Haft für Trainer
Mann wurde nicht rechtskräftig zu teilbedingter Haftstrafe verurteilt.
Während
der Fahrt vom Arzt heim zur Ski-akademie Schladming soll ein 52-jähriger Skitrainer im November 2017 einen damals 15-jährigen Schüler begrapscht haben. „Ich habe ihm nichts getan“, beteuerte der Angeklagte gestern am Landesgericht Leoben vor Richter Richard Gollner. Staatsanwältin Anita Lanz wirft ihm Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses vor und – teils versuchte – geschlechtliche Handlungen.
Bisher ist der Skitrainer, der momentan suspendiert ist, gerichtlich unbescholten. Ein Umstand, auf den sein Verteidiger Hans-moritz Pott ausdrücklich hinweist: „Mein Mandant ist seit 15 Jahren Skitrainer, hat in dieser Zeit unzählige Athleten betreut und es hat nie etwas gegeben“, so Pott.
„Ich habe lange überlegt, aber ich habe keine Antwort darauf, warum der Schüler so etwas behauptet. Da kann ich nur mutmaßen“, meint der Angeklagte auf Richter Gollners Frage, was der 15-Jährige für einen Grund gehabt haben sollte, ihn derart zu belasten. Imauto sei der Bub zu weit weg gesessen, als dass er ihm zwischen die Beine hätte greifen können. Er habe ihn nur „angestupst“. Der Schüler habe fast die ganze Fahrt mit seiner Mutter telefoniert – und nicht erwähnt, dass er sexuell bedrängt werde.
Richter Gollner konfrontiert den Angeklagten mit einerkonversation über Whatsapp mit einem anderen Zögling: Bei dieser hat der Trainer klare sexuelle Anspielungen gemacht und ein Foto von einem Penis geschickt. Er könne sich nicht erinnern, wie es zum Foto gekommen sei. Nach der ersten Befragung des Trainers schloss Richter Gollner die Öffentlichkeit von der Verhandlung aus.
Das Urteil fiel am Abend: Zwölf Monate Haft, vier davon unbedingt – nicht rechtskräftig. Der Richter erklärte in seiner Urteilsbegründung, dass das minderjährige Opfer glaubwürdig war .
Andreas Schöberl-negishi