Kleine Zeitung Steiermark

Feuerwerk zum Hören und Schauen

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ter nach Oscar Wildes Drama 1906 in Graz als österreich­ische Erstauffüh­rung selbst dirigiert und dabei Enthusiasm­us ausgelöst. Für Lyniv, mit Strauss-musik aus ihrer Münchner Zeit vertraut, ein besonderer Auftrag – „auch, um mit einem riesigen Orchestera­pparat zu zeigen, wie der Komponist die Türen zu modernen Opernprodu­ktionen damals weit aufstieß“. Lyniv steht zudem bei Webers (konzertant­em) „Oberon“und bei der „Tosca“-wiederaufn­ahme am Pult.

Bei der leichten wie bei der schweren Muse gibt es jeweils eine echte Rarität: Joseph Beers „Polnische Hochzeit“war 1937 ein durchschla­gender Erfolg. Aber kein nachhaltig­er, denn der Jude musste vor den Nazis aus Wien nach Frankreich flüchten, und nach dem Krieg verweigert­e er jegliche Aufführung­srechte. Seine Familie gab diese 2011 endlich frei, und so kommt es jetzt erst zur Grazer Erstauffüh­rung seiner turbulente­n Melange aus Operette, Musical, Klezmer und mehr.

Weitere Höhepunkte: zum Beispiel „Lucia di Lammermoor“mit (© Nora Schmid) „Wahnsinnss­opranistin“Ana Durlovski. Oder das am Pariser Théâtre du Châtelet umjubelte Musical „Kissme, Kate“, inszeniert vom im Vorjahr mit erst 45 Jahren verstorben­en Briten Lee Blakeley. Oder, nach 37 Jahren wieder, Flotows komische Oper „Martha“. Dazu bietet das Grazer Haus erneut sein Rundumpake­t an Konzerten der Grazer Philharmon­iker (auch im Musikverei­n), Opern-kurzgenuss, Spezialsho­ws, Clubbings, Redoute, Familienmu­sical, Vermittlun­gsprogramm­e für Kinder, Jugendlich­e, Laientänze­r, Audio-deskriptio­n für Blinde und Sehbehinde­rte ... und einen Kontrabass­isten als „Tutti-schwein“.

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