Ein feinsinniges Porträt
Dreiecksbeziehung von Brahms und den Herzogenbergs.
Klänge
und Worte gaben im Minoritensaal einen Einblick in das Leben des Ehepaars Heinrich und Elisabeth Herzogenberg und dessen Beziehung zu Johannes Brahms. Unter der bestimmten wie einfühlsamen Leitung von Franz M. Herzog fanden die Kompositionen und Briefe der Romantiker zum beeindruckenden Gesamtkonzept zusammen.
Die Regie von Steven Anthony Whiting erzielte mit wenigen Mitteln starke Wirkung: Das Spiel mit Lichteinstellungen und reduzierten Gesten intensivierte die Intimität, die durch die persönlichen Werke geschaffen wurde. Peter Uray las einen bedächtigen Heinrich, Ninjareichert gab die Elisabeth etwas ungeduldig und Christian Ruck sprach den Brahms leidenschaftlich distanziert.
Zu diesen privaten Geschichten passend wurden Lieder des vor 175 Jahren geborenen Komponisten Herzogenberg aufgeführt, die sich in ihrem Stil nicht leicht fassen lassen, aber unvermittelt berühren. Herzogs Vocalforum Graz bewies dabei exzellenten Zusammenhalt, trotz der etwas zu weit getriebenen Bewegung im Saal. Beim sphärischen „Weihnachtslied“schienen die ausgewogenen Klänge des Chors in alle Poren einzudringen. Man hätte sich zu diesem Anlass noch ein paar mehr gespannt lauschende Ohren gewünscht.
Katharina Hogrefe Chorleiter Franz M. Herzog