Kleine Zeitung Steiermark

Die besten Fotos vom Korea-gipfel

- Kim versuchte

des Treffens gezeigt. Ihm war klar, dass dieser Moment in die Geschichte eingehen würde: Als erster nordkorean­ischer Führer seit der Teilung 1953 hat er die Grenze überschrit­ten. Dieser Szene drückte er seinen eigenen Stempel auf. Er hat die letzten Meter selbstbewu­ssten Schrittes zurückgele­gt: ohne Leibwächte­r, ohne Hofstaat, ohne Berater. Nach einem Handschlag mit Moon auf der Südseite der Trennungsl­inie wich er vom Protokoll ab, um bessere Tv-bilder zu bekommen: Er bittet Moon, noch einmal mit ihm zwei Schritte auf die Nordseite zu wechseln und den Handschlag zu wiederho- len. Der Südkoreane­r kann das nicht ausschlage­n. Ein Sprecher Moons versuchte zwar später, denmoment noch umzudeuten und Moon die Initiative zuzuschrei­ben. Seinervers­ion zufolge hatte Moon zuerst gefragt: „Und wann kann ich den Norden besuchen?“, woraufhin Kim sagte: „Von mir aus gleich jetzt, kommen Sie doch hier auf die Nordseite herüber!“, woraufhin Moon eingewilli­gt habe. Fest steht: Moon hat auch den Schritt in den Norden getan.

sich auch an Scherzen – im nordkorean­ischen Stil. „Ich habe jetzt auch nicht mehr vor, Sie frühmor- App Kleine-zeitung- kleinezeit­ung.at gens durch Raketentes­ts zu wecken“, versprach ermoon. Flapsige Bemerkunge­n über Massenvern­ichtungswa­ffen passten zum überrasche­nd offenherzi­gen Stil des Gipfels. Kim erwähnte sogar den schlechten Zustand der Straßen und Zugstrecke­n in seinem Land. Damit widerspric­ht er direkt der nordkorean­ischen Propaganda, die die Lebensverh­ältnisse stets als perfekt, im kapitalist­ischen Ausland jedoch als herunterge­kommen darstellt. Vielleicht ist die Bemerkung nur der Beginn des Wunschzett­els, auf dessen Erfüllung Kim im Gegenzug für Abrüstung bestehen wird.

Der gute Verlauf des Treffens stellt auch die Weichen für das geplante Treffen mit Donald Trump. Nordkorea und dieusa haben auf einen völlig anderen Umgangston umgeschalt­et. Während der Us-präsident im Vorjahr noch mit „Feuer und Verderben“gedroht hat und Kim versprach, „den Amerikaner­n die Gurgel umzudrehen“, gibt es plötzlich gegenseiti­ge Respektbek­undungen. Experten sehen darin auch eine Gefahr: Wenn die Ausgangsla­ge zu harmonisch ist und der Abschluss eines Vertrages zur Pflicht wird, könnte es einen „ungünstige­n Frieden“geben, in dem Pjöngjang nicht genug Zugeständn­isse machen muss.

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von der Süd- auf die Nordseite und anschließe­nd wieder zurück über die Grenzlinie APA (5)
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Umarmung nach Unterzeich­nung des Abkommens
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Kim, Moon sowie deren Frauen beim Staatsdinn­er

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