Gewalt an unseren Schulen
den letzten Wochen gab es in verschiedenen Medien vermehrt Berichte über Gewalt an unseren Schulen. Tatsache ist, dass eine Zunahme an Gewalt sowohl von Lehrerinnen als auch von Schülerinnen empfunden wird. Das Problem der Gewalt hängt aus meiner Sicht nur zu einem geringen Teil mit Migration zusammen. Es ist vielmehr ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Ursachen liegen oft außerhalb der Schule, wie das auch Bundesminister Faßmann angemerkt hat. Seine Einschätzung bezüglich des Einsatzes von Sozialarbeiterinnen, Psychologinnen oder Medizinerinnen teile ich allerdings nicht. Auch wenn die Schule nicht als Reparaturinstanz für die gesamte Gesellschaft herhalten kann, wäre ein verstärkter Einsatz von Supportpersonal längst überfällig. Auch der vombifie herausgegebene Nationale Bildungsbericht Österreich belegt, dass wir in Österreich im OECD-/EU-VERgleich das schlechteste Verhältnis zwischen Lehrerinnen und pädagogisch unterstützenden Kräften aufweisen.
Natürlich gibt es für das Gewaltproblem auch Lösungsansätze, die nicht auf zusätzliche Ressourcen angewiesen sind. Lehrer sollten klar signalisieren, dass Gewalt unerwünscht ist und Gewaltverhalten entdeckt und sanktioniert wird. Dies hält nachmeinung von Experten Schülerinnen davon ab, zu Gewalttätern zu werden, insbesondere auch jene, die zu Hause Gewalt erleben.
bin ich bei einer Forderung an diepolitik angelangt, die für manchewohl einen Sprung über ihren ideologischen Schatten bedeutet: Gebt den Schulen bzw. den Lehrerinnen endlich Mittel in die Hand, damit sie die Erziehungsaufgaben, die ihnen von der Gesellschaft in immer größerem Ausmaß übertragen werden, auch tatsächlich übernehmen können! Verhaltensvereinbarungen ohne Sanktionsmöglichkeiten sind kontraproduktiv. Wir bräuchten die Möglichkeit, Schülerinnen, die denunterricht permanent stören, zeitweise in Time-out-klassen betreuen zu lassen. Es geht dabei nicht nur darum, diese Schülerinnen wieder soweit zu bringen, dass sie dem Unterricht folgen wollen, es geht auch darum, den anderen Schülerinnen denunterricht bieten zu können, den sie verdienen.
ist Vorsitzender der Ahs-lehrer
Die Schule kann nicht als Reparaturinstanz für die Gesellschaft herhalten, aber ein verstärkter Support wäre dennoch überfällig.