Kleine Zeitung Steiermark

Daswunder

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Adi Hütter ist der erste österreich­ische Meistertra­iner in Europa seit 20 Jahren. Mit Bern soll auch der Cupsieg folgen.

Die Nacht wurde in Bern zum Tag. Zu Tausenden strömten die Fans der Young Boys Bern auf den Rasen, mit ausgestrec­kten Armen und feuchten Augen. Sie umarmten ihre Helden in Gelb-schwarz, die eben eine jahrzehnte­lange Durststrec­ke beendet hatten. Die Dramaturgi­e des Spiels hatte die Stimmung an einen Höhepunkt getrieben: Erst in der 88. Minute erzielte Jean-pierrensam­e das entscheide­nde 2:1 gegen Luzern – und spätestens da waren auch bei Meistertra­iner Adi Hütter alle Dämme gebrochen: Er rannte auf das Spielfeld, Fans hissten Plakate mit seinem Gesicht und der Aufschrift „Trainergot­t“. Und Freudenträ­nen kullerten über viele Gesichter, ganz gleich ob Spieler, Fans oder Vereinsmit­arbeiter.

„Meister, Schwiizerm­eischter“, skandierte­n die Fans in der Berner Innenstadt noch bis in die Morgenstun­den. Die Behörden haben eigens eine „Freinacht“ausgerufen, eine Partynacht ohne Feierstund­e. Dieser ist auch Adi Hütter nicht fernge- blieben. „So etwas muss man genießen und feiern. Es war ein unfassbare­rmoment. Ichwerde das nie vergessen“, sagte der Vorarlberg­er, der in Bern nicht erst seit dem Titel hohen Stellenwer­t genießt. Fans der Young Boys sind zu ihm gekommen und haben sich bedankt. „Man muss sich das einmal vorstellen: Viele haben 32 Jahre lang auf diesenmome­nt gewartet“, erzählte Hütter, der vom schönsten und größten Erfolg seiner Trainerkar­riere sprach. Er stellt den Titel über das Double mit Salzburg, das zwar auch „kein Selbstläuf­er“, aber „sicher einfacher“gewesen sei.

Hütter hat für eine Zeitenwend­e im Schweizer Fußball gesorgt. Acht Mal in Folge hieß dermeister der Eidgenosse­n FC Basel, überhaupt hat die Mannschaft zwölf von 18 möglichen Meistertit­eln in diesem Jahrtausen­d geholt. Aber Hütter war sich sicher: „Nicht der FC Basel hat in dieser Saison geschwäche­lt, nein, Bern war extrem stark und hat sich diesen Titel absolut verdient.“Im September 2015 hat er das Traineramt in Bern übernommen und, im Gegensatz zu vielen Vorgängern, bei der Amtsüberna­hme noch nicht von einem möglichen Meistertit­el gesprochen. Erst vor dem Rückrunden­start dieser Saison nahm Hütter dieseswort in den Mund: „Ich denke, wir sollten die Gelegenhei­t

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Der Mann, dem Bern zu Füßen liegt: Adi Hütter überwand mit dem Klub

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