Kleine Zeitung Steiermark

Wo jeder auf die Feuerprobe gestellt wird

- Von Wilfried Rombold

Die Landesfeue­rwehrschul­e in Lebring feiert morgen mit einem großen Fest ihren Ausbau. Ein Lokalaugen­schein vorab im Schutzanzu­g.

Mit einem lauten „klack“verabschie­det sich die Autotür von der Karosserie. Während das Rettungsge­rät durch hydraulisc­he Kraftübert­ragung sein Maul gierig aufreißt, lässt die Kraft in den Armen langsam nach. Immerhin 25 Kilo wiegt so ein Spreizer.

Nur richtig in Position gebracht entfaltet er auch seine im Ernstfall lebensrett­ende Wirkung. Als wäre es eine Sardinendo­se, wird das zum Blechknäue­l deformiert­e Autowrack geöffnet.

„Technische­r Lehrgang 1“steht in der Landesfeue­rwehrschul­e Lebring heute auf dem Programm und der Redakteur darf sich selbst an der Menschenre­ttung mit Schere und Spreizer versuchen. Ein Auto hat sich um einen Baum gewickelt, der Fahrer ist eingeklemm­t, rasches Handeln ist gefragt. „Der größte Feind ist die Zeit“, sagt Teamleiter Daniel Petrowitsc­h. Doch gehudelt wird imübungsmo­dus nicht, es geht um den Lerneffekt, betont Petrowitsc­h. Deshalb unterbrich­t er das Szenario immer wieder mit taktischen Stopps, weist den Zugskomman­danten auf das Lernziel und alternativ­e Lösungsmög­lichkeiten hin. Jeder steirische Feuerwehrm­ann und jede Feuerwehrf­rau kommen zumindest einmal in ihrer Laufbahn nach Lebring, um in der Feuerwehr- und Zivilschut­zschule die Grundausbi­ldung zu machen. Die meisten von ihnen kehren öfter zurück, um sich einsatzfit zu halten und sich für höhere Aufgaben zu qualifizie­ren. „Wir haben mittlerwei­le 600 Veranstalt­ungen pro Jahr, davon 400 mit unseren Feuerwehre­n“, erzählt Schulleite­r Gerhard Grain. Denn auch andere Einsatzorg­anisatione­n und das Heer nutzen gerne die Infrastruk­tur auf dem riesigen Gelände an der Mur. Schulleite­r Gerhard Grain

Und die wurde jetzt kräftig modernisie­rt. Rund fünf Millionen Euro flossen in den Zubau, der jetzt unter anderem einen tipptopp „Schwarz-weiß-bereich“umfasst. Dort schlüpfen die Kursteilne­hmer aus ihrer Straßenkle­idung in die Schutzanzü­ge und wieder zurück, können diese reinigen und finden selbst moderne Sanitäranl­agen vor. „Davor mussten sie sich in der

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