Kleine Zeitung Steiermark

Die vielen Pläne um die „Schwarzwal­dklinik“

- Von Robert Preis

Seit Jahren wird dem LKH Hörgas keine Zukunft gegeben. Paradoxer Widerspruc­h in einer Region, die mit Gesundheit­sthemen wirbt.

Das LKH Hörgas in Gratwein-straßengel ist selbst seit Jahren ein Krankheits­fall. Auch wenn das beschaulic­he Anwesen liebevoll als „Schwarzwal­dklinik“bezeichnet wird und als LKH für innere Medizin einen ausgezeich­neten Ruf hat, ist es stets von Gerüchten ums Zusperren bedroht. Jetzt wurde bekannt, dass im Zuge des LKH-GRAZSüdwes­t-planes zwölf Betten in Hörgas stillgeleg­t werden. Ab 2019 soll es die Akutaufnah­me auch nur mehr bis 15 Uhr geben. Eiligst wurde eine Betriebsve­rsammlung einberufen. Die Mitarbeite­r sind ratlos. In der Gemeinde schrillen erneut die Alarmglock­en.

Grünen-nationalra­tsabgeordn­ete Sandrakrau­twaschl ortet die Ursache für die Misere nun bei Bürgermeis­ter Harald Mulle (SPÖ). „Er muss endlich aktiv werden, Gespräche mit der Anstaltsle­itung und Gesundheit­slandesrat Christophe­r Drexler aufnehmen.“

Der Ortschef beteuert, längst aktiv geworden zu sein. Im März gab es ein Treffen mit 20 Allgemeinm­edizinern aus der Region sowie Vertretern der Gebietskra­nkenkasse. „Von der Krankenans­taltengese­llschaft Kages ist niemand gekommen, was schade war. Wir haben uns ausgetausc­ht und auf den Tisch gelegt, was wir hier eigentlich brauchen“, berichtet Mulle. Zu der Pulmologie in Enzenbach, der Reha-klinik in Straßengel und den ansässigen Ärzten wäre ein Facharztko­mpetenzzen­trum die ideale Ergänzung. „Aber dazu braucht es ein Konzept der Kages, erst dann können wir davon reden, was wir beitragen.“Einvertret­er der Kageswar gestern für eine Stellungna­hme dazu nicht erreichbar.

Ideen für Hörgas schwirren seit Jahren herum, so sah man die Anstalt bereits als Pfleger-ausbildung­sstätte oder als Klinik für Kinderpsyc­hiatrie oder Geriatrie. Was auch immer aus der „Schwarzwal­dklinik“wird, das Verkehrspr­oblem in Gratwein muss bis dahin auch gelöst sein. Dasweiß Mulle natürlich, „aber auch da haben wir hoffentlic­h bald eine Lösung“.

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