Die vielen Pläne um die „Schwarzwaldklinik“
Seit Jahren wird dem LKH Hörgas keine Zukunft gegeben. Paradoxer Widerspruch in einer Region, die mit Gesundheitsthemen wirbt.
Das LKH Hörgas in Gratwein-straßengel ist selbst seit Jahren ein Krankheitsfall. Auch wenn das beschauliche Anwesen liebevoll als „Schwarzwaldklinik“bezeichnet wird und als LKH für innere Medizin einen ausgezeichneten Ruf hat, ist es stets von Gerüchten ums Zusperren bedroht. Jetzt wurde bekannt, dass im Zuge des LKH-GRAZSüdwest-planes zwölf Betten in Hörgas stillgelegt werden. Ab 2019 soll es die Akutaufnahme auch nur mehr bis 15 Uhr geben. Eiligst wurde eine Betriebsversammlung einberufen. Die Mitarbeiter sind ratlos. In der Gemeinde schrillen erneut die Alarmglocken.
Grünen-nationalratsabgeordnete Sandrakrautwaschl ortet die Ursache für die Misere nun bei Bürgermeister Harald Mulle (SPÖ). „Er muss endlich aktiv werden, Gespräche mit der Anstaltsleitung und Gesundheitslandesrat Christopher Drexler aufnehmen.“
Der Ortschef beteuert, längst aktiv geworden zu sein. Im März gab es ein Treffen mit 20 Allgemeinmedizinern aus der Region sowie Vertretern der Gebietskrankenkasse. „Von der Krankenanstaltengesellschaft Kages ist niemand gekommen, was schade war. Wir haben uns ausgetauscht und auf den Tisch gelegt, was wir hier eigentlich brauchen“, berichtet Mulle. Zu der Pulmologie in Enzenbach, der Reha-klinik in Straßengel und den ansässigen Ärzten wäre ein Facharztkompetenzzentrum die ideale Ergänzung. „Aber dazu braucht es ein Konzept der Kages, erst dann können wir davon reden, was wir beitragen.“Einvertreter der Kageswar gestern für eine Stellungnahme dazu nicht erreichbar.
Ideen für Hörgas schwirren seit Jahren herum, so sah man die Anstalt bereits als Pfleger-ausbildungsstätte oder als Klinik für Kinderpsychiatrie oder Geriatrie. Was auch immer aus der „Schwarzwaldklinik“wird, das Verkehrsproblem in Gratwein muss bis dahin auch gelöst sein. Dasweiß Mulle natürlich, „aber auch da haben wir hoffentlich bald eine Lösung“.