Kleine Zeitung Steiermark

Salzburg und das Basteln an Rekorden

- Von Michael Schuen

Mit einem 4:1 über Sturm fuhr Salzburg den fünften Titel in Serie ein – Rekord. Zum Feiern gönnte man sich aber nur wenig Zeit.

Die Fans im Salzburger Block sangen schon nach 65 Minuten. „Hey, das geht ab, wir feiern die ganze Nacht ...“Und die letzten Minuten klang das „Oh, wie ist das schön ...“durch das Oval in Wals-siezenheim. Salzburg ist Meister – nur einen Fehlstart gab es, als derkonfett­iregen irrtümlich schon vor dem Schlusspfi­ff gestartet wurde. Klar waren diemeister-t-shirts schnell zur Stelle und ebenso die vollen Bierkrüge zur obligatori­schen Bierdusche aller Beteiligte­n – und das machten die Salzburger ebenso gründlich wie die Arbeit während der Saison.

Kein Wunder aber, dass mit Hingabe geduscht wurde: Salzburg ist zum fünften Mal in Serie Meister der Österreich­ischen Fußball-bundesliga, das hat davor noch keine Mannschaft geschafft. Die Tatsache ist wenig überrasche­nd, das einzige (kleine) Fragezeich­en war, ob man schon wie in der Saison 2016/17 nach 33 Runden als Titelträge­r feststeht. Knapp acht Minuten sah es so aus, als ob Sturm Graz das verhindern könnte. So lange lagen die Steirer in Salzburg in Führung – und das nach einem schönentre­ffer von Peter Zulj (40.), der ein Idealzuspi­el von Deni Alar verwertete. Als aber der Südkoreane­r Hee-chan Hwang noch vor der Pause, in der dritten Minute der Nachspielz­eit, den Ausgleich erzielte, kippte die Partie.

Nachdenkli­ch kann einen da nur die Art undweise stimmen, wie das geschah. Und eventuell auch die personelle Besetzung der Salzburger drei Tage vor dem Wiedersehe­n im Cup-finale in Klagenfurt. Denn da durfte Salzburg-trainer Marco Rose demonstrie­ren, was „Luxus“ist: Ein einziger Spieler, der auch am Donnerstag beim bitteren Halbfinal-aus in der Europa League gegen Marseille im Einsatz war, stand in der Startaufst­ellung. Diewar – trotz weniger bekannter Namen wie Pongracic, Mwepu oder Onguene – noch immer doppelt so viel wert wie Sturms Einser-elf. Selbst die neue taktische Ausrichtun­g mit Dreierkett­e war nicht lange Hemmschuh.

lief das Bullen-werk ohnehin wie geschmiert. Vielleicht war es der Ausgleich genau vor der Pause, vielleicht etwas anderes. Tatsache ist, dass das 4:1, auf das Caleta-car (54.), Onguene (64,) und der eingewechs­elte Dabbur (84.) erhöhten, auch in diesem Maße verdient war. Und die „Campeone, Campeone“-gesänge in der Kabine der Salzburger hallten noch lange.

Bei Sturm indes werden die Köpfe rauchen: Bis Mittwoch muss man ein Rezept finden, wie die Salzburger, dann wohl auch wieder mit Berisha, Ra-

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