Jeder Dritte nützt das Handy am Steuer
Telefonieren, texten oder filmen während der Fahrt: Asfinag warnt vor Ablenkung als „tödlicher Gefahr“.
Ablenkung
ist die Hauptursache tödlicher Verkehrsunfälle. Der Grund dafür ist insbesondere das Handy. Ein Drittel aller Autofahrer nutzt das Mobiltelefon am Steuer – obwohl es verboten ist. Das ergab eine Umfrage des Ifes-instituts im Auftrag der Asfinag.
Jeder Zehnte gab sogar an, häufig das Mobiltelefon ohne Freisprecheinrichtung zu nützen. Insbesondere im Stadtverkehr greift jeder Vierte oft zum Handy, kam bei der Umfrage unter 1000 Autofahrern heraus. Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen gab an, während der Fahrt bereits Videos oder Fotos aufgenommen zu haben. „Das ist im höchsten Maße verantwortungslos“, sagt Karin Zipperer, Vorstandsdirektorin der Asfinag. Das Ablenkungsrisiko wird wissentlich in Kauf genommen, das eigene Fahrkönnen stark überschätzt, konstatiert die Verkehrspsychologin Bettina Schützhofer.
Viele seien der irrigen Meinung, sie könntensmsamsteuer lesen und schreiben und dies durch langsameres Fahren kompensieren, berichtet die Psychologin. 2017 starben auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen 56 Menschen. Durch Unachtsamkeit oder Ablenkung passierten 17 tödliche Unfälle, bei denen 19Menschen ums Leben kamen. „Zwei Sekunden abgelenkt bei Tempo 130 sind fast 80Meter im Blindflug“, erläutert Zipperer.
1,3 Millionen Euro kostet die Asfinag-kampagne „Hallo Leben“. Ab heute wird auf Plakaten und in Inseraten vor Handybenützung am Steuer gewarnt. Auch der Sender Ö3 startet mit „Ich bin kein Smartloch“eine Kampagne gegen Handys am Steuer und das Filmen von Unfällen.