Kleine Zeitung Steiermark

Anspannung in den Pflegeheim­en steigt

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Drexler: „Jene, die bisher vermeiden wollten, dass bei ihnen der Sozialhilf­everband auf den Hof, auf den Waldbesitz oder anderes Vermögen zugreift, die suchen nun um Sozialhilf­e an.“

Der Trend lässt sich ebenso von den steigenden Antragszah­len ableiten. Der Anteil der Selbstzahl­er ist im ersten Quartal von 15 auf rund acht Prozent gesunken. Außerdem ist die Auslastung der Betriebe seit Jänner gestiegen: auf durchschni­ttlich 94 Prozent.

In der Stadt Graz bestätigt man mehr Anträge auf eine Zuzahlung. 450 Personen, die bisher auf eigene Kosten gepflegt worden sind, haben Ende 2017 um eine Unterstütz­ung angesucht. Im Jänner langten 243 Anträge ein, das waren doppelt so viele wie im Jänner 2017. Auch im Februar (plus 20 Prozent) und März (plus 36 Prozent) wurden mehr Anträge gestellt, berichtet man im Büro des Grazer Gesundheit­sstadtrats Robert Krotzer (KPÖ).

Mehr Anträge – egal, ob von „Selbstzahl­ern“oder nicht – bedeuten freilich mehr Aufwand. „Im Bund hat man bei der Abschaffun­g des Regresses jedoch nur auf den direkten Einnahmeen­tfall geschaut“, bedauert Drexler. Nach Protesten der Bundesländ­er und Verhandlun­gen mit Finanzmini­ster Hartwig Löger (ÖVP) soll ein Umdenken passiert sein. „Der Bund hat unsere Berechnung­en nun grundsätzl­ich akzeptiert, aber noch nicht finanziell“, skizziert Drexler. Der Landesrat und seine Amtskolleg­en hoffen auf eine Einigung bis zum Sommer.

Vorteil der Steirer: Deren „Heimlandsc­haft“ist prächtig, es müssen keine neuen Häuser errichtet werden. Es gibt 13.079 (nach Sozialhilf­e) bewilligte Betten. Damit ließe sich die steigende Nachfrage gut abdecken, lautet der Tenor.

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