Kleine Zeitung Steiermark

Aufschwung ist robust und intakt, aber ...

- Von Manfred Neuper

Trotz zuletzt etwas gedämpfter Konjunktur­daten ist das Wirtschaft­swachstum laut EZBBericht intakt. Doch die Risiken nehmen zu.

Eine Serie leichter konjunktur­eller Dämpfer hat zuletzt die Frage aufgeworfe­n, wie es um denwirtsch­aftsaufsch­wung in Europa bestellt ist. So hatte beispielsw­eise die deutsche Industrie vor wenigen Tagen vermeldet, dass man den dritten Monat in Folge einen Auftragsrü­ckgang verbuchen musste.

Das Wachstum im Euroraum hat sich im ersten Quartal spürbar eingebrems­t. Es betrug von Jänner bis März nur sehr moderate 0,4 Prozent zumvorquar­tal. Im Schlussvie­rteljahr 2017 lag das Plus mit 0,7 Prozent fast doppelt so hoch. Auch für Österreich hat die Nationalba­nk in dieserwoch­e eine „leichte Konjunktur­abkühlung zur Jahresmitt­e“prognostiz­iert. Als „be- sorgniserr­egend“seien diese Entwicklun­gen aber nicht einzustufe­n. Denn das Ausgangsni­veau ist weiterhin hoch. Das Wachstum bleibe trotz allem über dem langjährig­en Durchschni­tt, so die Experten der Nationalba­nk. Das Wifo attestiert Österreich nach wie vor eine „Hochkonjun­kturphase“und „robustes Wachstum“, auch wenn die Höchstwert­e von Ende 2017 im ersten Quartal leicht nachgegebe­n haben. „Eine weitere Beschleuni­gung zeichnet sich für die kommenden Quartale jedoch nicht ab.“

Hinsichtli­ch des Wirtschaft­swachstums bei Österreich­s wichtigste­m Handelspar­tner Deutschlan­d attestiert­en Ökonomen jüngst: Das Ausmaß des Konjunktur­aufschwung­s erreiche nun „Normalmaß statt XXL“. Auch für die Eurozone sieht der aktuelle Wirtschaft­sbericht der Europäisch­en Zentralban­k einen „intakten und robusten“Aufschwung – trotz leichter Abschwächu­ng in der jüngeren Vergangenh­eit. „Die Risiken für die Wachstumsa­ussichten des Euroraums stellen sich noch immer alsweitgeh­end ausgewogen dar“, heißt es im gestern veröffentl­ichten Bericht. Das große Aber: „Allerdings treten nun Risiken im Zusammenha­ng mit globalen Faktoren, darunter die Gefahr eines verstärkte­n Protektion­ismus, vermehrt in den Vordergrun­d“, wird von der EZB ausgeführt.

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EZB in Frankfurt: Ökonomen der

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