Ein Sieg, der Lust auf mehr macht
Dominic Thiem kämpfte sich mit einem Sieg über Borna Coric ins Viertelfinale von Madrid. Dort wartet heute allerdings Rafael Nadal.
Das war ein Kraftakt zur rechten Zeit! Im Achtelfinale des Masters-turniers von Madrid schien Dominic Thiem gegen Borna Coric beim Stand von 2:6, 4:5 und Aufschlag des Kroaten bereits auf die Verliererstraße eingebogen zu sein. Doch dann fand die Nummer sieben derwelt gegen den 35. im Ranking noch eine Seitenstraße, auf der er nach tollem Kampf und einem 7:6, 6:4 noch an seinem ersehnten Ziel, einem Platz im heutigen Viertelfinale (nicht vor 17 Uhr), ankam. Dort wird dem Österreicher allerdings niemand Geringerer als Rafael Nadal gegenüberstehen.
Der spanische Hausherr, der zuletzt inmontecarlo (zum elften Mal) und Barcelona (ebenfalls zum elften Mal) triumphieren konnte, marschierte mit einem 6:3, 6:4 über Diego Schwartzman in die Runde der letzten acht und hatte dabei gleich einen tollen Rekord mit im Gepäck. So notierte der Mallorquiner auf Sand die Satzgewinne 49 und 50 in Folge.
Zwar ist Thiem nach wie vor von seiner Vorjahresform, mit der er sich hinter Nadal zur klaren Nummer zwei auf Sand gemausert hatte, weit entfernt, doch konnte der Lichtenwörther mit dem Sieg über Coric etwas Selbstvertrauen tanken. Dieses hatte sich in den letzten Wochen nach mäßigen Ergebnissen sowie einer verletzungsbedingten Auszeit im Keller eingenistet. Jene Leichtigkeit des Seins, die den neunfachen Turniersieger seine Gegner einst mit brachialen Vorhand- und Rückhandschlägen zur Verzweiflung bringen ließ, ist verschwunden. Eine Tatsache, die sich jetzt auch in derweltrangliste niederschlagen wird.
In Barcelona schaffte es der Vorjahresfinalist heuer nur ins Viertelfinale (0:6, 2:6 gegen Nadal) und schrieb damit 210 Punkte minus. Zieht Thiem heute inmadrid gegennadal erneut den Kürzeren, würde er nach seinem letztjährigen Endspiel-einzug 420 Punkte verlieren und in der Weltrangliste vorerst von Platz sieben auf Rang neun abrutschen.
Doch es könnte noch dicker kommen. Findet Thiem nicht baldigst seine Topform, droht ihm erstmals seit dem 6. Juni 2016 der Abschied aus den Top zehn. Denn beim Masters-turnier in Rom (ab 13. Mai) muss der Schützling von Coach Günterbresnik seinen Halbfinaleinzug aus dem Vorjahr verteidigen (360 Punkte). Und bei den French Open in Paris, wo der Niederösterreicher zuletzt zwei Mal in Folge in die Runde der letzten vier kam, stehen gleich satte 720 Punkte auf dem Spiel.