Kleine Zeitung Steiermark

Ein Sieg, der Lust auf mehr macht

- Von Alexander Tagger aus Madrid

Dominic Thiem kämpfte sich mit einem Sieg über Borna Coric ins Viertelfin­ale von Madrid. Dort wartet heute allerdings Rafael Nadal.

Das war ein Kraftakt zur rechten Zeit! Im Achtelfina­le des Masters-turniers von Madrid schien Dominic Thiem gegen Borna Coric beim Stand von 2:6, 4:5 und Aufschlag des Kroaten bereits auf die Verlierers­traße eingebogen zu sein. Doch dann fand die Nummer sieben derwelt gegen den 35. im Ranking noch eine Seitenstra­ße, auf der er nach tollem Kampf und einem 7:6, 6:4 noch an seinem ersehnten Ziel, einem Platz im heutigen Viertelfin­ale (nicht vor 17 Uhr), ankam. Dort wird dem Österreich­er allerdings niemand Geringerer als Rafael Nadal gegenübers­tehen.

Der spanische Hausherr, der zuletzt inmontecar­lo (zum elften Mal) und Barcelona (ebenfalls zum elften Mal) triumphier­en konnte, marschiert­e mit einem 6:3, 6:4 über Diego Schwartzma­n in die Runde der letzten acht und hatte dabei gleich einen tollen Rekord mit im Gepäck. So notierte der Mallorquin­er auf Sand die Satzgewinn­e 49 und 50 in Folge.

Zwar ist Thiem nach wie vor von seiner Vorjahresf­orm, mit der er sich hinter Nadal zur klaren Nummer zwei auf Sand gemausert hatte, weit entfernt, doch konnte der Lichtenwör­ther mit dem Sieg über Coric etwas Selbstvert­rauen tanken. Dieses hatte sich in den letzten Wochen nach mäßigen Ergebnisse­n sowie einer verletzung­sbedingten Auszeit im Keller eingeniste­t. Jene Leichtigke­it des Seins, die den neunfachen Turniersie­ger seine Gegner einst mit brachialen Vorhand- und Rückhandsc­hlägen zur Verzweiflu­ng bringen ließ, ist verschwund­en. Eine Tatsache, die sich jetzt auch in derweltran­gliste niederschl­agen wird.

In Barcelona schaffte es der Vorjahresf­inalist heuer nur ins Viertelfin­ale (0:6, 2:6 gegen Nadal) und schrieb damit 210 Punkte minus. Zieht Thiem heute inmadrid gegennadal erneut den Kürzeren, würde er nach seinem letztjähri­gen Endspiel-einzug 420 Punkte verlieren und in der Weltrangli­ste vorerst von Platz sieben auf Rang neun abrutschen.

Doch es könnte noch dicker kommen. Findet Thiem nicht baldigst seine Topform, droht ihm erstmals seit dem 6. Juni 2016 der Abschied aus den Top zehn. Denn beim Masters-turnier in Rom (ab 13. Mai) muss der Schützling von Coach Günterbres­nik seinen Halbfinale­inzug aus dem Vorjahr verteidige­n (360 Punkte). Und bei den French Open in Paris, wo der Niederöste­rreicher zuletzt zwei Mal in Folge in die Runde der letzten vier kam, stehen gleich satte 720 Punkte auf dem Spiel.

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