Karton statt Kartell
Steirischer Forstadel statt Drogenbaronen, Kärntner Tunnelbauer statt Farc-guerilla im Untergrund. Österreichische Unternehmen entdecken Kolumbien als Wirtschafts-hub Südamerikas. „Salsa hebt die Arbeitsleistung.“
einem Friedensprozess. „Allein der Friedensschluss hat eine enorme psychologische Wirkung in Kolumbien erzeugt“, sagt der österreichische Wirtschaftsdelegierte Hans-jörg Hörtnagl. „Seit dem Frieden haben wir das Gefühl, dass wir ein größeres Kolumbien haben“, erklärt Fabian Ortiz Sandoval von der Ansiedlungsgesellschaft Procolombia.
So wird das 50-Millionen- Einwohner-land Kolumbien zusehends zum Boom-land für Auslandsinvestitionen und Exporte. Aus Österreich sind die Exporte in das 13,5 Mal größere südamerikanische Land 2017 um 32,5 Prozent auf 130,5 Millionen Euro gestiegen. „Kolumbien tätigt gerade gewaltige Infrastrukturinvestitionen, da können sich österreichische Unternehmen große Chancen ausrechnen“, sieht der Kärnt- ner Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl mit einer Unternehmerdelegation vor Ort Potenzial. Im Oktober nimmt eine steirische Wirtschaftsmission mit Landesrätin Barbara Eibinger-miedl den Wachstumsmarkt in Augenschein.
Incali sorgt steirischer Forstadel für Karton statt Kartell. Schon 2011wagte sich diemayrMelnhof Packaging hierher, übernahm zwei lokale Gesellschaften und produziert mit 260 Mitarbeitern Kartonverpackungen für Kunden vonnestlé und Mondelez (Milka) bis Dr. Oetker und Mcdonald’s. „Den Mindset zu ändern, war das Schwierigste. Wir arbeiten hier nach den Qualitätsstandards, die in Österreich vorgeschrieben sind“, sagt Werksdirektor Fernando Pereira Navarro stolz an der Seite seiner Heidelberg Speedmaster, dem Flaggschiff seiner neun Druckmaschinen. Der rundliche Peruaner lässt im straff strukturiertenwerk überall die Parole „20-20“ausschildern. „Wir wollen bis 2020 die Produktivität um 20 Prozent steigern.“Schon jetzt steuert