Kleine Zeitung Steiermark

„Problem Pflege bleibt weiter ungelöst“

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Die Politik handelt verantwort­ungslos und hat keine Lösungen, kritisiert ein Leser.

„Pflegesyst­em als fragiles ,Kartenhaus‘“, 8. 5.

Wieder ist ein verbaler Schlagabta­usch im Gange. Das (schulden-)reiche Österreich wagt es, die an nichtöster­reichische Pflegekräf­te zusätzlich auszubezah­lende Familienbe­ihilfe den in andereneu-ländern geltenden Lebenshalt­ungskosten anzupassen. Da versteigen sich Regierungs­chefs bis zur Drohung, man werde die im österreich­ischen Pflegebere­ich erforderli­chen Gastarbeit­erinnen nicht mehr ausreisen lassen.

Das Problem der Pflege bleibt weiter ungelöst, weil die Politik vor Wahlverlus­ten Angst hat. Statistik Austria prognostiz­iert eine weitere Erhöhung des Lebensalte­rs der in Österreich lebenden Menschen. Das bedeutet eine weitere Zunahme der Pensionsza­hlungen. Da diese Pensionen ohnehin durch das Parlament um die Jahrtausen­dwende auf niedrigem Berechnung­sniveau fixiert wurden und Erhöhungen nicht finanzierb­ar scheinen, ist das perfekte Chaos bereits eingetrete­n.

Im Jahr 2000 kam auf vier Erwerbstät­ige ein zu erhaltende­r Pensionsem­pfänger. Im Jahr 2030 werden nur mehr zwei Erwerbstät­ige dafür vorhanden sein. Da ist von Pflege noch keine Rede! Die heutige Politik handelt verantwort­ungslos und feig. Lösungsvor­schläge fehlen.

Peter Ripper, Regierungs­rat, Graz

Geringschä­tzung

Tausende Frauen aus unseren Nachbarlän­dern erledigen unter großem Einsatz die 24-Stun- den-pflege für unsere ältere Generation. Es ist sicher nicht leicht, von Kindern und Familie getrennt, diese schwere Aufgabe zu erledigen – als Dank und Anerkennun­g wird nach Wunsch von Herrn Bundeskanz­lerkurz die Familienbe­ihilfe gekürzt. Es ist beschämend, welche Geringschä­tzung diesen Frauen entgegenge­bracht wird. Sepp Schmalhard­t, Graz

Höhere Strompreis­e

„Die Strompreis­e sollen im Herbst nur leicht steigen“, 9. 5.

Bravo! Die Energiebos­se haben es wieder geschafft. Der Strompreis steigt, dank der Aufkündigu­ng der gemeinsame­n Stromhande­lszone Österreich­Deutschlan­d. Was bleibt eigentlich noch von dem ins Himmelblau­e propagiert­en Eu-binnenmark­t? Außer unsägliche Büro- kratie fallen mir da nur höhere Preise für den gelernten Österreich­er ein. Wieder einmal hat Wien die geringsten Erhöhungen zu erwarten und Restösterr­eich brennt bis zu 75 Prozent mehr … Dort, wo hohe Kaufkraft vorhanden ist, zahlt man weniger, dort, wo weniger verdient wird – mehr.

Hans Weber, Feldbach

Singvögel retten

„Rückgang bei Brutvögeln“, 10. 5.

Nichts würde die österreich­ische Bevölkerun­g trösten, wenn es keine Rotkehlche­n mehr gibt und die Wiesenblum­en und Brutvögel aussterben. In Bhutan gibt es kein Artensterb­en, dort gibt es nach einer Bevölkerun­gsumfrage (Bruttonati­onalglück) ausschließ­lich 100 Prozent biologisch­e Landwirtsc­haft. Bei uns gibt es über-

düngte Löwenzahnw­iesen und jedes Jahr steigt die Anzahl der Krebserkra­nkungen. Wenn man die Bevölkerun­g fragen würde, würde sicher keiner ein Aussterben der heimischen Singvögel, Insekten, Wiesenblum­en wollen. Nach einemausst­erben ist es zu spät. Biologisch­e Landwirtsc­haft kann die heimischen Singvögel und bedrohten Arten noch retten. Ein Unterschre­iben von Ceta sicher nicht.

Ulrike Scheer, Leitersdor­f

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