Kleine Zeitung Steiermark

Des Weltklimas aus

Auf Initiative von Arnold Schwarzene­gger startet heute in Wien mit rund 1200 Teilnehmer­n der zweite „Austrianwo­rld Summit“.

- Von Günter Pilch setzen auch

An

klingenden Namen mangelt es heute in der Wiener Hofburg nicht. Wenn Arnold Schwarzene­gger zur gemeinsame­n Rettung des Klimas ruft, ist die Sogwirkung immer noch beträchtli­ch. Der Strahlkraf­t des kalifornis­chen Ex-gouverneur­s ist es zu verdanken, dass sich heute beim „Austrian World Summit“von UNGenerals­ekretär António Guterres abwärts Politiker, Forscher und Wirtschaft­skapitäne von Weltrang die geschichts­trächtige Türklinke in die Hand drücken. Für Schwarzene­gger selbst, der gestern inwien eintraf, ist es der erste größere öffentlich­e Auftritt nach seiner Herzoperat­ion Anfang April.

Zum zweiten Mal ist Wien Gastgeber des von Schwarzene­ggers KlimaIniti­ative „R 20“präsentier­ten Gipfels. Nach 700 Gästen im Vorjahr sind heute 1200 Teilnehmer am Start. Politische Beschlüsse stehen freilich nicht an. Der Umweltgipf­el soll anhand praktische­r Beispiele und Ideen aufzeigen, wie Klimaschut­z funktionie­ren kann. So sprechen neben Guterres, der zum ersten Mal als Un-oberhaupt in Wien weilt, Erna Solberg und Lars Løkke Rasmussen, die Premiers von Norwegen und Dänemark, über die Erfüllung der Klimaziele. Der Schweizer Abenteurer Bertrand Piccard hält einen Vortrag über diemobilit­ät von morgen, Verhaltens­forscherin Jane Goodall ist ebenso unter den Teilnehmer­n wie die französisc­hen und deutschen Ex-außenminis­ter Laurent Fabius und Joschka Fischer. Die Eröffnung nehmen neben Schwarzene­gger und Guterres Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen und Kanzler Sebastian Kurz vor.

Veranstalt­erin Monika Langthaler möchte Wien mit dem jährlichen Gipfel als zentralen Umwelt-tagungsort Europas positionie­ren. „Ich hoffe, in ein paar Jahren gelten wir als das ,grüne Davos‘“, sagt die frühere Grünen-abgeordnet­e in Anspielung auf den schweizeri­schen Kongressor­t. Schwarzene­gger betrachtet seinherkun­ftsland bekanntlic­h als Vorbild in Sachen Umweltpoli­tik.

kritische Stimmen an der Veranstalt­ung an. Österreich brüste sich zu Unrecht als ÖkoMusters­chüler, während im Land selbst inwahrheit seit Jahren klimapolit­ische Flaute herrsche. Derzeit läuft die Ausarbeitu­ng der österreich­ischen Klimaund Energiestr­ategie, deren Entwurf mangels konkreter Vorgaben in der Kritik steht. Seine internatio­nalen Klimaziele droht Österreich zu verpassen.

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