Kleine Zeitung Steiermark

Heute eröffnet hier die Botschaft des machtvolls­ten Landes der Erde und unseres größten Verbündete­n.

- Israels Regierung Benjamin Netanjahu

Zusammenst­ößen zwischen Demonstran­ten und Soldaten. Doch schonwenig später schien es, als kehre wieder Normalität ein.

Doch für eine Entwarnung ist es zu früh. Die Palästinen­sische Autonomieb­ehörde in Ramallah hält infolge der Anerkennun­g Jerusalems als Hauptstadt Israels an ihrer Weigerung fest, mit den USA an einem Friedenspl­an zusammenzu­arbeiten. So wird es in naher Zukunft keinen politische­nhorizont für die Palästinen­ser geben. Doch das andauernde Blutvergie­ßen in Gaza, die Ausweglosi­gkeit und das Führungsva­kuum könnten auch imwestjord­anland zu Gewalt führen.

bereitete all das am Montag wenig Sorgen. Das Sicherheit­skabinett wurde gewarnt, die Eröffnung der Botschaft motiviere Palästinen­ser zu Protesten. Geheimdien­ste rechneten bei den Zusammenst­ößen mit Hunderten Toten. Nach Monaten, in denen die Amtszeit des Premiers Benjamin Netanjahu sich ihrem Ende zu nähern schien, kann er einige außenpolit­ische Erfolge verbuchen. Die USA annulliert­en wie vom Premier gefordert den Atomdeal mit Iran; die Einweihung der Botschaft ist für ihn eine historisch­e Errungensc­haft; zudem gelang es Netanjahu, die iranische Expansion in Syrien zu bremsen, ohne dabei den Beziehunge­n mit Russland zu schaden. Die Versuche der Hamas, die Lage zu eskalieren, schlugen fehl. Und dann gewann Netta Barzilai auch noch den Eurovision Song Contest. So herrschte in Israel ammontag – dem70. Jahrestag derausrufu­ng der Unabhängig­keit durch Ben Gurion – eine euphorisch­e Stimmung.

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