Mutter der Ermordeten (7): „Ich habe vor allen hier Angst“
Die jüngsten Kinder hat die Tschetschenin deshalb zu Verwandten gebracht. Polizei sucht weiter nach dem Täter.
Freitagnachmittag gegen 15 Uhr war die siebenjährige Hadishat aus Wien-döbling zum letzten Mal lebend gesehen worden. Auf dem Spielplatz des Gemeindebaus, wo sie am nächsten Morgen erstochen in einem Müllcontainer aufgefunden werden sollte. Die zwölfjährige Schwester und ein Bruder waren bei ihr gewesen, doch diese hatten sie aus den Augen verloren. Der Älteste der insgesamt sieben Kinder, ein 17-Jähriger, hatte dieaufsicht über sie, während die Mutter Termine erledigte – der Vater der tschetschenischen Großfamilie sitzt derzeit wegen Visaproblemen in Italien in Haft. Er hätte alle halbe Stunde nach ihnen gesehen und zuerst geglaubt, die Siebenjährige sei bei einer Freundin, erzählt er.
„Ich weiß nicht, wie ich mit meinen Kindern hier wohnen soll. Das ist am helllichten Tag passiert“, klagt die Mutter (35) in einem Interview. Und weint: „Ich habe vor allen Leuten hier Angst. Es könnte jemand von unserem Hof gewesen sein.“Die Jüngsten ihrer Kinder hat sie zur Sicherheit zu Verwandten gebracht. „Ich habe keine Ahnung, wer uns so hasst!“
Die Polizei gibt sich währenddessen zu ihren Ermittlungen bedeckt. „Aus kriminaltaktischen Gründen“, so Polizeisprecherin Irina Steirer. Doch es dürfte bisher keinerlei Hinweise auf ein Sexualdelikt geben. Eingesetzte Spürhunde sollen allerdings in der Waschküche des Gemeindebaus angeschlagen haben. Möglicherweise wurde Hadishat dort getötet.