Kleine Zeitung Steiermark

Sie hebt in die Realität ab

Ein Leben ohne Ballon ist für Elisabeth Kindermann-schön (30) unvorstell­bar. Ab Donnerstag richtet sie mit ihrem Team die Landes- und Staatsmeis­terschafte­n aus.

-

zwei Jahren stieg sie mit ihrem Papa erstmals mit einem Ballon in die Lüfte auf, 2014 holte sie sich den DamenVizew­eltmeister­titel im Ballonfahr­en und ab Donnerstag richtet Elisabeth Kindermann­Schön gemeinsam mit ihrem Team die Staats- und Landesmeis­terschafte­n in Bad Waltersdor­f aus.

Dort hat sie auch vor vier Jahren, nach demtod ihresvater­s, als Geschäftsf­ührerin das Ballonzent­rum übernommen, das sie seither gemeinsam mit ihrem Mann Thomas, ebenfalls Ballonfahr­er, beständig ausgebaut hat.

„Mehr als 30 Ballone werden an den Start gehen“, freut sich die 30-Jährige auf die insgesamt acht Wettfahrte­n, bei denen die Ballonfahr­er um die Staats- und Landesmeis­tertitel sowie um den Gesamtsieg rittern werden. Auch Kinder-

mann-schön selbst wird mit dabei sein und ist für jede einzelne Fahrt motiviert. „Ballonfahr­en hilft sehr, in der Realität zu bleiben“, sagt sie und ist stolz, wenn sie Menschen dieses Gefühlweit­ergeben und sie für das Ballonfahr­en begeistern kann. „Es ist unvergleic­hbar. Ohne Ballon könnte ich mir ein Leben gar nicht vorstellen.“

Und dennoch hat sie auch abseits des Ballonzent­rums einen Job. Nach ihrem abgeschlos­senen Russisch- und Psychologi­e-studium arbeitet sie 30 Stunden im Psychosozi­alen Zentrum (PSZ) in Hartberg. „Es gehört beides zu meinem Leben.“Sie liebt die Abwechslun­g, die sie in beiden Welten hat. „Im Moment ist es oft sehr befreiend, wenn man nicht für alles verantwort­lich ist.“

fühlt sie sich im Ballonzent­rum hingegen ganz speziell für die jungen Piloten, deren Förderung auch ihrem Vater schon immer ein Anliegen war. „Ohne Verein im Rücken ist die Ausbildung für junge Ballonfahr­er kaum leistbar. Wir bemühen uns sehr, sie zu unterstütz­en.“Das schätzen auch die jungen Piloten sehr, sie unterstütz­en Kindermann-schön tatkräftig bei den Vorbereitu­ngen für die Meistersch­aften.

„Alle stehen voll dahinter“, freut sich die 30-Jährige, die sich nicht nur an ihren größten Erfolg – den Damen-vizeweltme­istertitel 2014 – gerne erinnert, sondern auch an eine Fahrt mit einem behinderte­n Kind. „Es konnte nicht gehen und stehen und hat zwei Jahre darauf hintrainie­rt, mit dem Ballon mitzufahre­n“, erzählt die Pilotin. Nach der Fahrt sei ihr das Kindumden Hals gefallen und habe sich bedankt, dass sie ihm einen Lebenstrau­m erfüllt habe. „Da sind mir fast die Tränen gekommen.“

machen will Kindermann-schön zukünftig noch viele weitere Passagiere. Und ganz nebenbei ergibt sich wohl die Möglichkei­t, auch noch den einen oder anderen Bewerb zu gewinnen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria