Kleine Zeitung Steiermark

„Verwundbar“: Graz schützt das Zentrum

- Von Michael Saria

Anti-terror-maßnahmen: In der Innenstadt von Graz werden massive, teils aber „unscheinba­re“Blockaden errichtet. Weitere Schritte, etwa in der Herrengass­e, folgen.

Der Blick zurück verschaffe traurige Gewissheit. Die Amokfahrt im Juni 2015 habe gezeigt, „wie verwundbar wir in den Innenstadt­bereichen sind“, so der Grazer Bürgermeis­ter Siegfried Nagl.

Als Antwort darauf, aber auch als Reaktion auf weltweite Schlagzeil­en, die seither folgten, hat eine Arbeitsgru­ppe die Landeshaup­tstadt ein Jahr lang vermessen und nach neuralgisc­hen, schützensw­erten Standorten Ausschau gehalten (die Kleine Zeitung berichtete).

Gestern nun stellten Bürgermeis­ter Nagl, Vizebürger­meister Mario Eustacchio und Landespoli­zeidirekto­r Gerald Ortner offiziell das Maßnahmenp­aket vor: Vier stark frequentie­rte Straßen, Gassen und Plätze in Grazwerden bisherbst sicherer gemacht. Es sind jeweils bauliche Schritte, die fortan als Hinderniss­e gegen mögliche Amokfahrte­n fungieren sol- len. Sowerden in der Sporgasse sowohl auf Höhe Ballhausga­sse als auch in der Hofgasse neue Hürden errichtet: Dazu gehören neben versenkbar­en Pollern auch gezielt gepflanzte Bäume.

Auf dem Kaiser-josef-platz wiederum wird der Umbau der Bimhaltest­elle genutzt, um zur Oper hin Sitzgelege­nheiten als Mauer zu installier­en. Ähnlich geht man auf dem Lendplatz vor: „Locker platzierte“Granitelem­ente können auf den ersten Blick als Bänke dienen und auf den zweiten Sicherheit­sgedanken als 2,5-Tonnen-hürden.

Polizeidir­ektor Ortner lobt diese Präventiva­rbeit, „weil abstrakte Gefährdung­slagen durch gezielte Amokfahrte­n da sind. Wir wissen aber von keiner konkreten Gefährdung.“

Auf diese ersten Umbauten, die 600.000 Euro kosten, sollen weitere folgen. Unter anderem in der Herrengass­e: Hier tüftelt mannoch an Blockaden, die den Bimverkehr nicht bremsen.

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