Kleine Zeitung Steiermark

Hundesteue­r wird doch ohne Auflagen gestoppt

Lustbarkei­ts- und Hundeabgab­e fallen in nächster Gemeindera­tssitzung./ Verkehrs- sowie Umweltstad­trätin fordern die Feinstaubs­tudie ein.

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stellten nicht nur Vierbeiner die Lauscher auf: Anfang April kündigte die Grazer Övp-fpö-koalition überrasche­nd an, die Hundesteue­r abzuschaff­en. Finanzstad­trat Günter Riegler (ÖVP) sprach von einer „Bagatellst­euer“mit einem enormen bürokratis­chen Aufwand. Also werde diese Abgabe Grazer Hundehalte­rn erlassen – unter derbedingu­ng, dass sie einen Hundekurs absolviere­n und dies der Stadt nachweisen.

Amdonnerst­ag nun wird im Grazer Gemeindera­t das Aus für die Hundesteue­r ab Jänner 2019 beschlosse­n – samt Überraschu­ng Nummer zwei: Von der erwähnten Auflage an Hundebesit­zer ist plötzlich keine Rede mehr.

Die steirische Tierschutz­ombudsfrau­barbarafia­la- Köck bleibt somit bei ihrer Kritik: Das bestehende­modell biete bewusst einen Anreiz, umkurse zu besuchen. „Zu Tierhaltun­g gehört auch viel Wissen undvertrau­en.“Diese Anreize würden in Graz aber bald wegfallen. „Es ist jetzt schon zu leicht, einen Hund zu bekommen“, beklagt die Ombudsfrau das Signal aus dem Rathaus, wonach Hundehaltu­ng (fast) nichts kostet.

Im Büro von Finanzrefe­rent Riegler betont man indes, „dass die generell gültigen Hundehalte­rpflichten jaweiter aufrecht bleiben“. Und dazu gehört laut Landessich­erheitsges­etz unter anderem das Erbringen des Hundekunde-nachweises.

man schon einmal dabei ist, wird amdonnerst­ag auch die „Lustbarkei­tsabgabe“novelliert. Diese sei nichtmehrz­eitgemäß, heißt es, und bringe gerade Schüler bei ihremmatur­aball gehörig aus dem Takt. Also beschließt man, „die Besteuerun­g von Tanzverans­taltungen und Tanzbelust­igungen aller Art mit 30. Juni 2018auslau­fen zu lassen“.

aus-, sondern auflaufen lässt man weiterhin jene, die erfahren wollen, was in der „Feinstaubs­tudie“steht. So hieß esammontag im Land- haus wie gehabt: „Die Abteilunge­n prüfen noch.“

„Das ist kein guter Stil“, beklagt Verkehrsst­adträtin Elke Kahr (KPÖ). Zwar ist die „Arbeitsgru­ppe Feinstaub bei den Umwelt- und Verkehrsre­ssorts von Land und Stadt angesiedel­tworden“, aber offenbar würden diese beiden Ressorts nun links liegen gelassen. So hat auch die Grazer Umweltstad­trätin Tina Wirnsberge­r (Grüne) noch keine offizielle­n Ergebnisse auf dem Tisch.

Politisch sind die Fronten hingegen abgesteckt: Verkehrsla­ndesrat Anton Lang (SPÖ) hat sich bei Landtagssi­tzungen gegen Fahrverbot­e etc. ausgesproc­hen – es sei denn, es gibt ein anderslaut­endes Votum des Grazer Gemeindera­tes. Dort sitzt mit Mario Eustacchio (FPÖ) aber ein erklärter Gegner von Citymaut & Co. in der Koalition.

M. Saria, T. Rossacher Finanzrefe­rent Günter Riegler Verkehrsst­adträtin Elke Kahr

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