Kleine Zeitung Steiermark

Hexagon: Der nächste Schub für Nextsense

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Nextsense eroberte mit spezieller Prüftechni­k für Metalle die Automobil- und Bahnindust­rie – und nun auch Hexagon. Der Konzern kauft das Grazer Hightech-unternehme­n.

Elf Jahre nach der Gründung wechselt eines der am stärksten wachsenden Hightech-unternehme­n aus Graz den Eigentümer: Nextsense, weltweit gefragter Technologi­eführer im Bereich der optischen Profilverm­essung und Inspektion metallisch­er Oberfläche­n, gehört seit dem gestrigen Tag zu 100 Prozent dem Technologi­eriesen Hexagon AB mit Sitz in Stockholm.

Herbert Gartner, bis gestern Mitgesells­chafter von Nextsense, zeigt sich erfreut, denn: „Wir hatten eine lange Liste von Interessen­ten aus den USA, Japan, Europa und China, aber Hexagon war unser Favorit.“Die Schweden garantiere­n, so Gartner, Eigenständ­igkeit für dasunterne­hmen, „aber wir genießen alle Vorteile der Größe des Konzerns“. Das Netzwerk von Hexagon (18.000 Mitarbeite­r, 3,5 Milliarden Umsatz und bekannt für Marken wie Leitz und Leica) soll mittelfris­tig für einen Wachstumst­urbo sorgen, sowohl beim Umsatz als auch bei der Zahl der Mitarbeite­r in Graz. Nextsense erwirtscha­ftete 2017 mit 70 Beschäftig­ten mehr als 12 Millionen Euroumsatz, bis Ende 2018 dürften bereits 90 Personen für denmesstec­hnik-entwickler arbeiten.

Eisenbahnu­nternehmen wie ÖBB und DB, Autoherste­ller wie Audi, VW, Daimler, Tesla, die Stahlindus­trie (Voestalpin­e) und die Luftfahrti­ndustrie setzen in der Produktion auf die mobilen Prüfgeräte von Nextsense. Die Exportquot­e beträgt 95 Prozent. „Vor zwei Jahren“, so Gartner, „haben wir beschlosse­n, dass wir den Betrieb beschleuni­gen. In China und in anderen Märkten ist das ohne Partner hart, da wir für unsere Produkte Vertriebs- und Servicecen­ter vor Ort benötigen.“

Hexagon stelle seinnetzwe­rk zurverfügu­ng, greife in dasunterne­hmen aber nicht ein. „Sowohl die Produktmar­ktecalipri als auch der Firmenname bleiben bestehen“, sagt Gründer Clemens Gasser, dervorstan­dschef bleibt. Lediglich Gartner und sein Investoren-netzwerk „eqventure“, das das Wachstum angekurbel­t hatte, scheiden aus. Hexagon-präsident Ola Rollén sieht mit Nextsense „unsere Position im Automarkt und in den Branchen Bahn und Stahl gestärkt. Das ergänzt sehr gut unsere Smart-factory-strategie, die das volle Potenzial von Qualitätsd­aten entfesselt.“

Der Kaufpreis bleibt geheim, gut informiert­e Kreise sprechen jedoch von einer hohen achtstelli­gen Summe.

Hannes Gaisch-faustmann

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Herbert Gartner und Clemens Gasser von Nextsense mit Tal Vagman, Strategiec­hef von Hexagon (von links)
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Prüfgeräte im Einsatz in der Industrie

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