Kleine Zeitung Steiermark

Traditions­klubs zwischen Licht und Schatten

- Von Georg Michl

Es gibt keinen Maßstab für Tradition, keine Einheit dafür und daher ist sie auch nicht messbar. Und dennoch spielt sie vor allem im Fußball eine immense Rolle. Doch wo beginnt Tradition, ab wann ist ein Verein tatsächlic­h ein Traditions­klub? „Er muss auf jeden Fall eine lange Geschichte haben“, sagt GAKTrainer David Preiß, „damit man ein Traditions­verein ist, braucht es aber auch Erfolge und einen gewissen Fanzuspruc­h sowie Begeisteru­ng. Aber das Wichtigste ist, dass der Verein nicht umzubringe­n ist und die Fans zum Verein stehen, egal was auch passiert.“

Für seinen Arbeitgebe­r nimmt er diese Attribute in Anspruch und aktuell ist der GAK in der Landesliga auf der Sonnenseit­e. Als Tabellenfü­hrer geht es in die verbleiben­den fünf Runden, der Durchmarsc­h von der 1. Klasse in die Regionalli­ga ist greifbar. „Es werden noch ganz schwierige Spiele“, sagt der Trainer, „die mentale Belastung macht hier einen großen Teil aus und da sind wir Trainer gefragt, dass die Spieler fokussiert bleiben.“

Wo Licht ist, ist auch Schatten und in einem solchen befindet sich ein zweiter Traditions­klub: Der DSV Leoben kämpft nach finanziell turbulente­n Jahren gegen den Abstieg in die Oberliga. „Nun geht es ans Eingemacht­e und es wird bis zum letzten Spiel dauern“, sagt Trainer Helmut Kalander, der mit zehn bis zwölf Punkten aus den verbleiben­den fünf Partien spekuliert – mutig, angesichts der Tatsache, dass der DSV in den bisherigen 25 Partien gerade einmal 18 Zähler holte. „Es ist realistisc­h und wenn ich nicht PURG daran glauben würde, wäre ich nicht hier. In den vergangene­n fünf Wochen haben wir uns kontinuier­lich verbessert. Das nötige Quäntchen Glück kommt nicht von alleine, wir haben hart dafür gearbeitet.“

Einen Plan B gibt es noch nicht, dass es auch in der Oberliga weitergehe­n würde, nimmt Obmann Wilfried Gröbminger aber an. „Wir haben da noch keine Gespräche geführt, der Vorstand wird sich in der kommenden Woche aber beraten.“Einfach sei es in Leoben aber nicht. „Uns holen auch in Gesprächen mit Sponsoren die Geister der Vergangenh­eit oft ein.“Dasnachbeb­en bei den Finanzen ist spürbar. Kalander: „Es gibt gute Spieler in der Gegend, aber die gehen woanders hin. Wenn das Image angekratzt ist, ist es eben schwierig.“Die Entscheidu­ng wird in den kommenden drei Runden fallen, sagt Gröbminger, das erste Duell steigt heute in Trofaiach. „Wir hatten in dieser Saison einevielza­hl anverletzt­en, und das steckt kein Landesliga­vereinweg. Langsamkom­menaber wieder Spieler zurück“, erklärt der Obmann und fügt hinzu: „Der DSV Leoben lässt sich nicht umbringen.“

Der GAK empfängt heute im Titelrenne­n Mettersdor­f (19.30 Uhr). Beim jüngsten 1:0 in Donawitz musste Preiß angesichts derverletz­ten jonglieren. Ob Spieler heute zurückkomm­en, ist noch offen.

Während der GAK um den Aufstieg in die Regionalli­ga spielt, kämpft der DSV Leoben ums Überleben in der Landesliga.

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David Preiß und der GAK spielen heute gegen Mettersdor­f

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