Kleine Zeitung Steiermark

Metamorpho­se mit Musik und Freiluft

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Von der Liebe und dem Lorbeerbau­m: Der neue „Opernkurzg­enuss“bringt Händels „Apollo e Dafne“in den Landhausho­f.

Auf

die erste Verwandlun­g wird man heute Abend nicht lange warten müssen: In wenigen Minuten entpuppt sich ein Thespiskar­ren als liebliche Wanderbühn­e. Händels Kantate „Apollo e Dafne“bietet nicht nur den Ohren barocke Freuden, sondern auch den Augen – mit Kostümen und einer von Gudrun Rottenstei­ner ausgearbei­teten Choreograf­ie. Dem zankenden Liebespaar (Kristinka Antolkovic´ und Kresimir Dujmic) wird ein Mittelsman­n (Johann Wolfgang Lampl) zur Seite gestellt, der mit einer Übersetzun­g von Ovids „Metamorpho­sen“Klarheit in die italienisc­hen Ausführung­en bringt.

Neben Bühne und Darsteller­n ist auch das Publikum im Landhausho­f zum Wandeln eingeladen und hat zudem die Möglichkei­t, sich zu stärken. Die flüchtende Dafne sollte man dabei nicht aus den Augen verlieren, um so manche Überraschu­ng der Regie nicht zu versäumen.

Ein besonderer Glücksfall für diesen „Opernkurzg­enuss“ist die intensive und ergiebige Zusammenar­beit von Regisseur Christian Thausing und der musikalisc­hen Leiterin Susanne Scholz. Die vielseitig­e Grazerin, seit Kurzem Professori­n für Historisch­e Violininst­rumente an der Kunstunive­rsität (siehe links), forcierte die Arbeit mit Händels Autografen und ist am Theaterges­chehen ebenso interessie­rt wie Thausing an der Musik.

Durch die schon bewährte Kooperatio­n von Oper und Kunstunive­rsität Graz können viele Nachwuchst­alente ihre Fähigkeite­n mit Stimme und auf Originalin­strumenten unter Beweis stellen. Die Arbeit mit diesen hat für Regisseur Thausing viele interessan­te Seiten: „Es ist für uns schon jetzt schön zu sehen, wie die jungen Künstler wie Blumen zu blühen beginnen und sich total wohlfühlen, wenn man ihnen die Sache einfach übergibt.“Katharina Hogrefe „Apollo e Dafne“von Georg Friedrich Händel. Premiere heute, 20.30 Uhr, weitersam1­7., 18. und 19. Mai, Landhausho­f, Graz. Bei Regen entfallen die Vorstellun­gen. Karten: Tel. (0316) 8000. www.oper-graz.com

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Hier rasende, da zickende Liebe: „Apollo e Dafne“ KMETITSCH (2)

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