„Wir brauchen mehr
Spö-bundesgeschäftsführer Max Lercher über die Reform der Sozialdemokratie, die neue Rolle als Oppositionspartei und wie sie sich von den Grünen abgrenzen will.
Die SPÖ wird bis zu ihrem Reformparteitag im Oktober ein vertieftes Grundsatzprogramm und ein neues Parteistatut erarbeiten. Zwei Schwerpunkte daraus: Die Europapolitik soll künftig international eng verschränkt werden. Und für ihre Statuten peilt die Partei ein „Demokratiepaket“an.
„Wir brauchen künftig weniger Opportunisten und mehr Idealisten“, sagte Bundesgeschäftsführer Max
Lercher am Rande einer Klausur aller SPÖBezirksgeschäftsführer in Loipersdorf. Die innerparteilichen Entscheidungen sollen zu den Mitgliedern verlagert werden. Es gehe aber nicht um Basisdemokratie wie bei den Grünen: „Ich bin ja kein Hippie“, begründet der SP-GEschäftsführer.
Wer in der SPÖ arbeite, dürfe das nicht für sich selbst tun, sondern als Dienst an anderen. Die Partei sei „kein Selbstzweck“. Lercher nahm ausdrücklich auf ein Interview des steirischen Spö-altlandeshauptmanns Franz Voves Bezug, der in der Kleinen Zeitung davor gewarnt hatte, die SPÖ als „Wohlfühlpartei für Funktionäre“zu führen. „Ich habe Probleme damit, dass Politik nur mehr als Marketing verstanden wird“, sagt Lercher. In der SPÖ will er eine Fehlerkultur zulassen: „Die Fehler machen uns genauso aus wie unsere Stärken.“
rüstet man für die nächste Europawahl. Bis Jahresende werde man europapolitische Akzente setzen, kündigt Lercher an: „Wir begreifen Europapolitik künftig wieder als Innenpolitik.“Das Thema EU stehe im Mittelpunkt der beiden wichtigsten Fragen der Politik, nämlich Migration und Verteilung. Die Antwort müsse auf europäischer und interna-