Sozialromantiker – amlinken Auge blind?
ewig besteht ein Problem in der veröffentlichten Meinung, dass, wer Geld verteilt und ausgibt, als „gut“, undwer es erwirtschaften will, als „böse“oder „kalt“dargestellt wird. Und doch: Meist handelt es sichumein und dieselbe Grundlage, nur von entgegengesetzten Seiten betrachtet. Augenscheinlich wird dasthema nun gerade wieder einmal in diversenmedien und sozialen Organisationen durchgespielt und an Hand des auf klarenwahlergebnissen beruhenden Regierungswechsels vorexerziert. Ich erlaube mir voranzustellen, dassreformen, Strukturerneuerungen in unserer Republik längst überfällig sind – das ist mittlerweile Common Sense.
Reformen ohne Schmerzen gibt es nicht. Daher muss endlich dort angefangen werden, wo Gewohnheiten zurhydra und zu unübersichtlichen Auswüchsen geführt haben, die den heutigen Anforderungen oder gar den Bedürfnissen der künftigen Generationen im Weg stehen, ja diese sogar gefährden.
Beispiele dafür: die völlig unterschiedlichen Leistungen von Sozialversicherungen je nachdem, wer derversicherte ist(klassensystem??), die Intransparenz von Sozialleistungen, Förderungen und Ausgleichszahlungen nicht nur gegenüber der Öffentlichkeit, sondern sogar den Institutionen gegenüber, die diese auszahlen.
Bürger und Steuerzahler kann nicht mehr akzeptieren, dass kein Überblick besteht, wer insgesamt welche Zahlungen erhält, über alle öffentlichen Einrichtungen und Institutionen hinweg – und welche soziale Treffsicherheit damit erzielt wird. Gerade einzelne Gruppen, Gemeinden und Länder wiewienwehren sich vehement gegen die Transparenzdatenbank, die Licht in diesen Dschungel bringen sollte. Somit steigt das Misstrauen vieler auch gegendiepolitik. Aufgabe dermedien müsste es sein, für Objektivierung undaufklärung zu sorgen und nicht, Öl ins Feuer der Reformblockierer und derjenigen zu gießen, die ihre oft zu Privilegien gewordenen „Ansprüche“gegen jede Vernunft geltend machen.
Objektivität in Medien? Anscheinend zu viel verlangt im doch jahrzehntelang alles vom Staat fordernden Österreich.
war Abgeordneter der ÖVP und Aufsichtsratsvorsitzender der Verbund AG
Reformen ohne Schmerzen gibt es nicht. Daher mussangefangen werden, wo Gewohnheiten zurhydra geführt haben.