Haarscharf an der Katastrophe vorbei
ten aus kleinen Bächen reißende Flüsse. In derwest- und Südsteiermark spitzte sich tagsüber die Lage zu. Kainach, Stainzerbach, Laßnitz und Sulm erreichten Hochwasser-warnschwellen.
Zwischenzeitlich stieg die Saggau auf eine Zehnjahreshochwassermarke, mit 4,4 Metern war der Pegel dabei sechsmal höher als noch zwei Tage zuvor (0,68Meter). In der Raab schoss bei Feldbach die zwanzigfache Wassermenge pro Sekunde durch die Clement-mühle. Vor allem im Unterlauf der Sulm, dort, wo schon viele andere hochwasserführende Flüsse zusammenrinnen, war es ein Zittern bis zum Schluss, ob die Wassermassen im Flussbett bleiben. Das gelang nicht überall. In Heimschuh etwa stand der Spielplatz meterhoch unter Wasser. Eilig wurden in Glein- stätten noch Häuser und auch das Betriebsgelände gesichert, denn wie Michael Oblak von der Betriebsfeuerwehr bei Umdasch sagt: „Wir müssen mit den Gefahren der Sulm leben. Solange der Hochwasserschutz nicht genehmigt wird, müssen wir mit Sandsäcken arbeiten.“
Während im Schwarzautal das große Aufräumen nach der Flut von Dienstag angesagt war, gingen etwa in Leutschach Mu- 115,5 Liter 105,1 Liter 93,6 Liter ren ab, in Krottendorf-gaisfeld gab es massive Hangrutschungen im Teigitschgraben.
Glück hatte am Buchkogel bei Lebring eine Mutter, die im Auto mit ihren zwei Kindern unterwegs war, als plötzlich ein wegen des Regens entwurzelter Baum aufs Auto fiel. Sie blieben unverletzt. Gerettet wurde ein Autofahrer von der Feuerwehr in Leibnitz. Der Einheimische ignorierte eine Sperre, fuhr in die von der Sulm überflutete Straße und blieb hängen. Er wurde vom Autodach gerettet.
Landwirte verzeichneten teils große Schäden. Die Bilanz der Hagelversicherung: 1000 Hektar Agrarfläche wurden überflutet, ergibt 500.000 Euro Gesamtschaden. Vereinzelt waren am Abend Aufräum- und Abpumparbeiten durch die Feuerwehren noch im Gange.