Kleine Zeitung Steiermark

Zweite Sparkasse half 16.000 Gestrauche­lten

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Seit zehn Jahren in Graz: 330 Bankfachle­ute arbeiten ehrenamtli­ch für das Institut.

Bergab

ging es schnell. Scheidung, Schulden, eine Tochter alleinerzi­ehend. „In der Situation war das ganz furchtbar“, schildert Sabine Oblak den Moment, als sie zur Zweiten Sparkasse kam. Die Erfahrung sieht Oblak aus heutiger Sicht positiv. „Ich kann wieder Geld auf die Seite legen.“

Oblak ist eine von bisher 16.000 Kunden der Zweiten Sparkasse. 2006 auf Initiative der Erste Stiftung in Wien gegründet, greift das Institut Gestrauche­lten unter die Arme. Seit zehn Jahren gibt es eine Filiale in Graz. „Geschieden­e, Spieler, Haftentlas­sene kommen zu uns“, erklärt Juttahofst­ätter, Leiterin in der Steiermark. Die meisten der aktuell in der Steiermark 1590 Kunden sind zwischen 30 und 50 Jahre alt. Zwar hat in der EU mittlerwei­le jeder ein Recht auf ein Bankkonto. „Das macht uns aber nicht überflüssi­g“, stellt Gerhard Fabisch, Vor- standschef der Steiermärk­ischen Sparkasse, fest.„wir bieten diesen Leuten zusätzlich verständni­svollen Umgang und Beratung an.“Der Zulauf zur Zweiten Sparkasse sei trotz des Rechts auf ein Basiskonto groß geblieben, erklärt Vorstand Günther Benischek. Der Sparkassen­sektor unterstütz­t finanziell (in zehn Jahren sponserte die Steiermärk­ische 1,5 Millionen Euro für den Betrieb) und personell. Die 330 Mitarbeite­r in den sieben Filialen in Österreich arbeiten ehrenamtli­ch in ihrer Freizeit. Das Konto bei der Zweiten Sparkasse ist vollwertig, nur einen Überziehun­gsrahmen gibt es nicht – ein Grund, warum manche bleiben, obwohl man sie an eine andere Bank empfehlen würde. „Jeder, auch Gutverdien­ende, sollte einmal über eine gewisse Zeit mit einem kleinen Rahmen auskommen müssen“, meint Oblak.

Hannes Gaisch-faustmann Gerhard Fabisch Jutta Hofstätter

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