Ein Herz für indigene Kinder
Ex-skirennstar Renate Götschl will helfen, dass indigene Kinder in Guatemala eine Chance auf Bildung bekommen.
Österreich kennt ihren Namen jedes Kind. Im Hochland von Guatemala tippen sich Kinder mit dem Finger an die Stirn, wenn man erzählt, was Renate Götschl über Jahre hinweg hauptsächlich gemacht hat. Auf Brettern einen Berg runterrutschen. Pah. Und dann auch noch auf Schnee. Was das überhaupt ist? Ein Kichern überfällt die Kleinen. Auch erwachsene Guatemalteken zucken ahnungslos mit den Schultern, wenn esumwinter- sport geht. Das liegt aber nicht nur an der Abwesenheit von Schnee. In weiten Teilen des Landes mangelt es an Strom und somit auch an Fernsehern. Überhaupt mangelt es in den ländlichen Regionen, wo die benachteiligte indigene Bevölkerung des mittelamerikanischen Landes lebt, an vielem – vor allem an Schulen.
Bekannt ist die „Speedqueen“also nicht, damit die Kinder aber eine Chance bekommen, durch Bildung ihre Welt außerhalb der Dörfer für sich zu erobern, engagiert sich die Obersteirerin nun für sie. Die zweifachemutter ist neues Aushängeschild der Hilfsorganisation „Sei so frei“der katholischen Männerbewegung. Chef Franzhehenberger konnte das Herz der dreifachen SkiWeltmeisterin für seine Arbeit erwärmen. Denn in den Schulen lernen Kinder nicht nur Lesen und Schreiben, sondern auch die Begeisterung für Bewegung. „Sport ist unglaublich wertvoll und wichtig für das eigene Selbstvertrauen, aber auch, um Respekt und Wertschätzung gegenüber anderen zu lernen“, sagt Götschl.
den Bau von Schulen will „Sei so frei“den Kindern denweg in ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. In entlegenen Bergdörfern könnten sie so „in einem guten Umfeld für eine Zukunft frei von Armut lernen“, so Götschl. „Diese Kinder sind es, die später das Dorfleben gestalten. Dadurch schöpfen auch viele Erwachsene wieder Mut und gewinnen neue Perspektiven. Darum sehe ich einen tiefen Sinn in dieser Arbeit.“