500.000 Euro
Seine Pflegemutter, eine amtsbekannte Kindsmörderin, misshandelte ihn jahrelang. Jetzt fordert der 52-Jährige Schadenersatz.
Walfried Jankas Leben ist ein einziger Leidensweg (wir berichteten): Vongeburt anwar er in der Obhut der Jugendwohlfahrt Leibnitz. Aufgewachsen ist er bis zum 16. Lebensjahr bei einer Pflegemutter, die ihn vernachlässigt, gequält und misshandelt hat. Die Frau war eine amtsbekannte Kindsmörderin, der auch schon Pflegekinder abgenommen worden waren. Das Jugendamt hat jahrelang kontrolliert, aber keine Missstände gefunden. Die Besuche seien angekündigt gewesen, sagt das Opfer. Dann sei er rasch herausgeputzt worden. Als Nachbarn 1981 Anzeige erstatteten, flog alles auf.
Die Pflegemutter hatte ihn verprügelt, gequält, mit den Füßen ans Gitterbett gefesselt. Fälle wie dieser haben das Land Steiermark 2017 veranlasst, im Gewaltschutzzentrum wieder eine Anlaufstelle für Opfer von Gewalt in der Kindheit einzurichten. Dort wird die Verantwortung des Landes geprüft. Janka, der lange erfolglos um eine Entschädigung gekämpft hatte, wurde heuer der Höchstbetrag der freiwilligen Entschädigung von 25.000 Euro gewährt. Doch das reicht dem 52-Jährigen für das erlittene Leid nicht, das das Jugendamt zu verantworten habe. Er fordert 500.000 Euro Schadenersatz, will sich für künftige Behandlungs- und Therapiekosten absichern und droht dem Land mit einer Amtshaftungsklage. Als Folge des Kindheitstraumas habe er kaum eine Schulbildung erhalten, psychische Probleme bekommen und sei auf die schiefe Bahn geraten, argumentiert Janka, der auch schon Gutachten über die Folgen der schweren Kindheit eingeholt hat.
Sein Rechtsberater Markus Drechsler weist auf ein brisantes Detail hin: „Janka konnte 2016 erstmals ausführliche Ak-