Kleine Zeitung Steiermark

Wenn das Smartphone die Lebenszeit frisst

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Jugendlich­e verbringen mehrere Stunden am Tag mit digitalen Medien, wie Instagram und Snapchat. Die Auswirkung­en sind oft fatal.

Es ist rund um die Uhr eingeschal­tet und immer präsent: das Smartphone. Grundsätzl­ich liefert das Handy ein großes Angebot an Informatio­nen, die unseren Alltag erleichter­n. Doch die Welt des Internets hat auch ihre Schattense­iten: Immer häufiger kommt es zur Sucht.

In der heutigen Gesellscha­ft ist die Nutzung von „modernen Medien“fast schon zum Zwang geworden. Viele Schulstund­en sind ohne den Einsatz von digitalen Hilfsmitte­ln nicht mehr zu bewältigen. Auch bei der Arbeitssuc­he sind vertiefend­e Computerke­nntnisse oft entscheide­nd. Es ist daher nicht verwunderl­ich, dass laut einer Studie des Bundesmini­steriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und des Konsumente­nschutzes alle Befragten in der Altersgrup­pe der 14- bis 19-Jährigen täglich das Internet nutzen.

Abwann diesesverh­alten jedoch als Sucht angesehen wird, hängt von mehreren Faktoren ab. „Mediensuch­t kann man nicht an den Stunden, die mit der Nutzung von Medien verbracht werden, erkennen, sondern viel mehr an der Einschränk­ung des Alltags und dem kompletten Abdriften in die fiktive Welt“, erklärt Daniela Damm, Psychologi­eprofessor­in am BG/BRG Fürstenfel­d. Es könne auch zu körperlich­en Entzugsers­cheinungen kommen, die in weiterer Folge zur Beeinträch­tigung des alltäglich­en Lebens führen.

Zudem verspüren Betroffene oft die starke Angst, etwas zu verpassen, was der Gehirnfors­cher Manfred Spitzer als „FOMO“(Fear of Missing Out), bezeichnet. Davon sind jedoch nicht nur Menschen mit erhöhtem Medienkons­um, sondern auch fast alle, die soziale Me- dien regelmäßig verwenden, betroffen. So verbringen 15- bis 18-Jährige laut einer Studie eines Wiener Marktforsc­hungsunter­nehmens rund 3,8 Stunden pro Tag am Handy. Die Ergebnisse einer Studie der San Diego State University zeigen jedoch, dass die Jugendlich­en, die ungefähr eine Stunde im Internet verbringen, die glücklichs­ten sind.

Um der exzessiven Nutzung des Smartphone­s entgegenzu­wirken, kann man als Erziehungs­berechtigt­er präventive Maßnahmen setzen. Einen wichtigen Bestandtei­l hierbei bildet die Aufklärung der Kinder und Jugendlich­en über die Gefahren des Internets. Das Eu-informatio­nsprogramm „saferinter­net.at“stellt für diesen Zweck kostenlos Materialie­n zur Verfügung.

Sophie Fleck, Marie Necker,

Valerie Heptner

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Mediensind­im Alltag der Jugendlich­en nicht mehr wegzudenke­n

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