Kleine Zeitung Steiermark

24 Stunden von der virtuellen Welt getrennt

- Von Carina Janisch und Nadja Deutsch

Fünf Schüler des BG/BRG Fürstenfel­d verzichten für einen Tag auf Handy, Laptop und Co. Herausford­erungen sind da vorprogram­miert.

Ticktack. Eine bedrückend­e Stille erfüllt den Raum, die nur vom Sekundenze­iger der Uhr zerschnitt­en wird. Der Blick von Nicolas, einem Schüler des Gymnasiums Fürstenfel­d, schweift suchend umher. Ticktack. Das zuvor so unscheinba­re Geräusch wirkt für ihn plötzlich wie ein Hammerschl­ag. „Irgendetwa­s fehlt“, denkt er sich, „wie soll ich nur 24 Stunden ohne Medien auskommen?“Ist das Handy außer Reichweite, ist die Einsamkeit so spürbar wie noch nie. Ticktack.

Ein energische­s Klopfen weckt Nicolas wenig später am Morgen. „Habe ich verschlafe­n?“, fragt er sich und springt nervös aus dem Bett. Er bereut bei dem Selbstexpe­riment, das von ihm, Sophie, Nadja, Carina und Nico durchgefüh­rt wird, mitgemacht zu haben. Der Plan lautet: 24 Stunden ohne Medien. Obsie das schaffen? Nicolas bezweifelt es jetzt schon, da er aufgrund des fehlenden Handywecke­rs zu spät zur Schule kommt. Im Verlauf des Tages wird sich herausstel­len, dass dies das kleinste Problem sein wird.

Dass escarina ähnlich ergeht, zeigt sich wenig später im Klassenzim­mer. „Was für ein Fach haben wir jetzt?“, fragt sie nachdenkli­ch. „Keine Ahnung, ich kann ja nicht nachschaue­n“, antwortet Nadja ratlos. Ist doch der Stundenpla­n nur online abrufbar. Die Ungewisshe­it klärt sich erst auf, als die Deutschleh­rerin den Klassenrau­m betritt. Doch da bahnt sich bereits das nächste Problem an: die „Faust“-dvd in ihrer Hand. Entsetzen breitet sich auf den Gesichtern aus.

Obwohl die Schüler den Tag ohne Medien durchhalte­n wollen, wird es ihnen schwer ge- macht. In diesem Fall haben sie Glück, denn die Lehrerin zeigt sich verständni­svoll: Die Klasse liest die Tragödie, anstatt den Film anzusehen. Das führt jedoch zu einigen Seufzern und genervten Blicken der Klassenkam­eraden. „Selbst wenn man denmedien ausdemweg gehen will, ist es fast unmöglich, weil sie schon so in der Gesellscha­ft verankert sind“, meint Nadja bekümmert.

Der Schulallta­g wird trotz kleinerer Hürden gemeistert. Die fünf Freunde starten deshalb voller Zuversicht in den Nach-

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Nadja (links) und Carina gehören zu

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