„Weg der Heilung fortsetzen“
Nach 14 Jahren des Krisenmanagements in St. Pölten stellte Bischof Klaus Küng gestern erleichtert seinen Nachfolger Alois Schwarz vor.
Nicht einfach“sei es gewesen in der Diözese St. Pölten, sagt ein sichtlich erschöpfter Bischof Klaus Küng, neben dem gut gelaunten Amtskollegen aus Kärnten, der ihm die Last abnehmen soll. 14 Jahre Aufräumarbeiten nach dem polarisierenden Wirken von Bischof Kurt Krenn haben ihre Spuren hinterlassen bei dem einst aus Vorarlberg als Troubleshooter an die Traisen geholten Kirchenmann, der insgesamt schon seit 30 Jahren Bischof ist.
„Seit vielen Jahren sitzen wir in der Bischofskonferenz so nebeneinander“, eröffnete Alois Schwarz mit einem Scherz sein Plädoyer für eine offene Kirche, ein gutes Miteinander und neue Wege der Glaubensvermittlung. Er wisse seit Samstag der letztenwoche von seiner neuen Aufgabe, erzählt er. Wann die Amtseinführung im Dom zu St. Pölten sein wird, sei noch offen. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers in Kärnten werde ein Administrator berufen.
Bischof Schwarz hob seine Liebe zu Kärnten hervor, die „religiöse Kultur und Glaubenskraft“dermenschen, die er sehr schätze, die zweisprachige Kul- tur, für deren Erhalt die Kirche viel tue und die er auch seinem Nachfolger ans Herz lege. Es wäre ein schwerer Verlust an Kultur und Glaubenspraxis, würde das Slowenische aus Kärnten verschwinden, sagte er. In der von interner Polarisierung zerrissenen Diözese wolle er „den Weg der Heilung fortsetzen“. Thomas Götz